(Grenaa) – Ein im Hafen von Grenaa montiertes Fundament macht eine Offshore-Windkraftanlage mobil, damit sie von Ort zu Ort bewegt werden kann. Am frühen Sonntagmorgen herrschte Aufregung im Hafen von Grenaa. Das Wasserfahrzeug ragte 166 Meter über den Meeresspiegel.

„Es ist die Freude der Erwartung, es aus der Hafeneinfahrt segeln zu sehen“, sagt Erik Dahl Andersen zu TV2 ØSTJYLLAND. Er hat das Werkzeug entwickelt, um das schwimmende Fundament zu montieren, das die Windkraftanlage auf hoher See stabil hält. „Es ist völlig stabil, es sagt aus, dass es ein Gleichgewicht in dem gibt, was sie tun. Es ist absolut fantastisch und dann sind die Weichen gestellt“, sagt Erik Dahl Andersen, Senior Project Manager bei Stiesdal A/S.

Bei erfolgreicher Mission wird die schwimmende Windkraftanlage bis nach Stavanger in Norwegen gebracht – eine Strecke von 360 Seemeilen – rund 667 Kilometer. Die Windkraftanlage und das Fundament, das 60 Meter ins Meer abgesenkt wird, werden in 200 Meter tiefem Wasser vor der Küste Norwegens getestet. Ein Ort mit rauer Natur.

„Wir hoffen auf richtig große Wellen – über 20 Meter. Dann können wir messen, wie sich die Struktur auf die Belastung durch die Wellen bezieht“, sagt Peder Nickelsen, Direktor von Stiesdal Offshore Technologies A/S.

Das Fundament und die Offshore-Windturbine werden von Grenaa nach Stavanger in Norwegen gebracht, wo sie getestet wird.

Chancen für Windenergie dort, wo es für Offshore-Windenergieanlagen zu tief ist Das Konzept ist für Orte auf der Welt gedacht, die Energie aus Windkraftanlagen benötigen, für traditionelle Offshore-Windkraftanlagen jedoch zu tiefes Wasser vorhanden ist. „So kann man sehr günstig den Wind nutzen und somit günstigen Strom aus den künftigen Windkraft-Projekten bekommen“, sagt Peder Nickelsen.

Sie waren begeistert vom Hafen von Grenaa, als das schwimmende Fundament und die Offshore-Windkraftanlage aus dem Hafen gezogen werden mussten.

Es gibt schon andere schwimmende Fundamente, aber das dänische Modell ist billiger – und damit in Zukunft attraktiver. „Deshalb haben wir ein Konzept entwickelt, bei dem wir alle Teile in einer Fabrik herstellen und im Hafen zusammenbauen – ohne Schweißen und komplizierte Montagen im Hafen“, sagt Peder Nickelsen.

In einer Woche soll die Offshore-Windkraftanlage dem Plan zufolge das Gebiet um Stavanger in Norwegen erreichen.

Fakten zum Pilotprojekt:

  • Das Fundament und die Windkraftanlage (TetraSpar Demonstrator genannt) werden bis zum Testgelände auf Karmøy bei Stavanger gebracht und dort mit drei Ankern in 200 Metern Tiefe installiert.
  • Sie wird an das Stromnetz angeschlossen und soll mindestens drei Jahre in Betrieb sein.
  • Die Konstruktion ist 166 Meter hoch. Die Turbine ist eine gebrauchte kleine 3-6 MW Siemens Turbine mit einem 130 Meter Windrad.
  • Stiesdal A/S arbeitet bereits an der nächsten Generation schwimmender Fundamente, die die kommenden Riesenturbinen von 15 MW tragen werden.

Quelle: Stiesdal A/S

Die Unternehmen hinter der mobilen Offshore-Windenergieanlage sind von der Zusammenarbeit mit dem Hafen Grenaa sehr begeistert und auch für den Hafen gibt es große Perspektiven in dem Projekt. „Es kann viele Jobs darin geben. Das Prototypprojekt hat Arbeitsplätze geschaffen, und wenn noch mehr schwimmende Turbinen im Hafen montiert werden sollen, dann werden es noch mehr Arbeitsplätze geben“, sagt der Geschäftsführer des Hafens von Grenaa, Henrik Carstensen, gegenüber TV2 ØSTJYLLAND.

Der Hafendirektor des Hafens von Grenaa, Henrik Carstensen, hofft, dass noch mehr Offshore-Windturbinen im Hafen montiert werden und er hofft auch, dass andere Akteure der grünen Energie den Hafen von Grenaa nutzen werden.

Quelle: TV2 ØSTJYLLAND – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 12.07.2021

Fotos: TV2 ØSTJYLLAND