(Slangerup) – Die Bewohner von Slangerup, ca. 20 km nördlich von København, können nun auch Belästigungen durch Schwärme von Schmetterlingsmücken erleben, die aus der örtlichen Kläranlage kommen. In Nordsjælland (Nordseeland) wimmelt es an mehreren Stellen von Schmetterlingsmücken – die auch als sogenannte Kanalfliegen bekannt sind.

Wie TV 2 Lorry schon Anfang dieser Woche meldete, stören die Abwasserfliegen derzeit die Bürger in Helsinge, das weiter nördlich in der Kommune Gribskov liegt. Jetzt können auch die Nachbarn der Kläranlage Slangerup von den Insekten belästigt werden. Die Kommune Frederikssund schreibt es auf ihrer Website.

Schmetterlingsmücken kommen aus mit Schilf bewachsenen schlammigen Seen und Schlammbecken, und sie sind eine andere traditionelle Methode wirtschaftlich günstigere und umweltfreundlichere Möglichkeit, Schlamm zu behandeln und zu entsorgen.

Die Schmetterlingsmücken sind sehr effektiv. Sie können in wenigen Tagen zu Tausenden aus einer Mückenkolonie schlüpfen. Foto: TV 2 LORRY

Vielleicht sollten sich die Nachbarn noch einige Zeit in Schwärmen von Kanalfliegen abfinden. Es ist die Wassergesellschaft Novafos, der Slangerup Renseanlæg (Klätanlage) gehört. Nach Angaben der Kommune Frederikssund hat das Unternehmen zuvor das Pestizid Karate 2.5 WG eingesetzt, als zuvor eine größere Konzentration von Schmetterlingsmücken festgestellt wurde.

„Dieses ist jetzt keine Option mehr, da der Einsatz des Pestizids eine Gefahr für die Gewässer darstellen kann“, heißt es aus der Kommune, und man fährt fort: „Novafos prüft daher derzeit, welche anderen Möglichkeiten es gibt, um die Belästigung durch Schmetterlingsmücken zu reduzieren.“

In der Kläranlage, die GribVand Spildevand gehört, haben sie in der vergangenen Woche auch gegen Schmetterlingsmücken gekämpft.

Die Kanalfliegen sind hier in der Kläranlage Helsinge ein immer wiederkehrendes Problem. Foto: TV 2 LORRY

Da die Proben am Mittwoch ein schnelles Wachstum von Eiern und Mückenlarven in den Becken zeigten, wurden die Bemühungen gegen die Insekten in der Kläranlage intensiviert. „Wir haben uns einfach dafür entschieden, alle Becken mit Fliegengift zu bestreuen. Gegen die Fliegen, die schon herumfliegen, können wir nicht wirklich etwas tun. Aber all diejenigen, die unten im Schlamm sind, bekämpfen wir zu 100 Prozent“, erklärte Betriebsleiter Finn Sørensen am Freitag gegenüber TV 2 Lorry.

Finn Sørensen betont auch, dass das Gift – das den Namen Gnatrol trägt – keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben wird, da es biofreundlich ist.

Finn Sørensen, Betriebsleiter der Kläranlage Helsinge, tötet die Kanalfliegen mit Gift. Foto: TV 2 LORRY

Die Abwasserfliegen waren ein wiederkehrendes Problem, und deshalb haben sie sich entschieden, neben dem Gift eine drastische Änderung an der Anlage vorzunehmen. „Die gesamte Funktion der Anlage, in der Schlamm produziert wird, wurde aus dem Betriebsablauf genommen, und der Schlamm wird jetzt anders behandelt. Wir werden diesen Teil erst im Oktober wieder in Betrieb nehmen, wenn die Tage kälter geworden sind und die Mücken hier nicht mehr leben können“, sagt Finn Sørensen.

In der nordsjællandske Stadt gibt es Unmengen kleiner, sogenannter Abwasserfliegen, die aus einer nahegelegenen Kläranlage stammen

Quelle: TV LORRY – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 25.07.2021

Fotos: TV LORRY