Infiziert im Ausland: Touristen ignorieren Selbstisolation und springen ins Flugzeug
Im Moment wird den Menschen geraten, sich für 11 Tage in Selbstisolation zu begeben, aber einige Dänen entscheiden sich immer noch dafür, nach Hause zu fliegen, mit dem Risiko, ihre Mitreisenden mit Covid-19 zu infizieren. Wenn Reisende am Flughafen Aalborg, Billund oder Kastrup landen, bringen sie nicht unbedingt nur Souvenirs und Urlaubserinnerungen mit.
Der Bürgerservice des Udenrigsministeriets (Außenministeriums) sagt, dass sie mehrere Anfragen von Dänen erhalten haben, die sich im Ausland infiziert haben, sich aber immer noch entscheiden, zum Flughafen zu gehen und zusammen mit anderen Passagieren in ein Flugzeug nach Dänemark zu steigen.
Am Flughafen Aalborg fliegen jeden Sommer eine Vielzahl von Charterflügen ein und aus, und so erregt die Nachricht von der Unbesorgtheit der Dänen auch Empörung. „Es ist überhaupt nicht optimal. Wenn man sich ansteckt, muss man sich in Isolation begeben, damit man nicht andere gefährdet“, sagt Ida Bandsholm von Brønderslev. „Man kann gut verstehen, dass sie wieder nach Hause wollen, aber es ist bedauerlich für Dänemark, dass eine Infektion so ins Land gelangt. Es ist ein Dilemma, das man ungeschützt zurück nach Hause will“, sagt Julie Davidsen aus København.
„Es ist völlig verrückt. Wir haben dieses Privileg zu reisen bekommen. Dann muss man auch seinen gesunden Menschenverstand einsetzen und die Konsequenzen daraus ziehen“, sagt Jakob Hjorth aus Aarhus.
Nach Angaben der dänischen Agentur für Patientensicherheit glaubt jeder fünfte infizierte Däne, sich im Ausland infiziert zu haben, und dieses beunruhigt den von Nordjylland (Nordjütland) gewählten Gesundheitssprecher Per Larsen (Det Konservative Folkeparti). „Davon kann man sich nicht stark genug distanzieren. Wenn jemand mit einem positiven Test in der Tasche in ein Flugzeug steigt, gehört er nirgendwo hin. Sie riskieren, viele Menschen mit Covid zu infizieren“, sagt Per Larsen.
Er meint, dass es Konsequenzen für diejenigen geben sollte, die vorsätzlich eine Infektion nach Dänemark bringen. „Das Außenministerium sollte klare Regeln erlassen und dann diejenigen sanktionieren, die die Regeln brechen,“ sagt Per Larsen. Vom Außenministeriums wird eine Zunahme der Infektion in ganz Europa beobachtet. Obwohl Reisen zu den meisten europäischen Zielen weiterhin möglich sind, ist es dennoch wichtig, sich der Infektion in der Region, in die man reist, bewusst zu sein.
„Sie müssen daran denken, dass es überall Infektionen gibt. Nur weil man glücklich ist, ist man nicht immun und kann trotzdem auf Viren stoßen“, sagt Erik Brøgger Rasmussen. Vom Statens Serum Institut wird geraten, seine Reise nach dem Infektionsrisiko zu planen. Aber wenn der Urlaub vorüber ist, dann gilt für alle ein Ratschlag: Bleiben Sie, wo Sie sind, und gehen Sie in die Isolation. Auch wenn Sie keine Coronavirus-Symptome haben, ist es laut Tyra Grove Krause vom SSI dennoch wichtig, dass Sie nicht in den nächsten Heimflug einsteigen.
„Auch wenn man keine Symptome hat, sitzt man im Fludzeug dicht beieinander und kann sich gegenseitig anstecken“, sagt Tyra Grove Krause. Laut Per Larsen muss es strengere Auflagen geben, um zu verhindern, dass dänische Touristen die Infektion mit nach Hause bringen. „Sie sollten getestet werden, bevor Sie überhaupt in ein Flugzeug steigen können“, sagt Per Larsen.
Am Flughafen Aalborg haben die Reisenden von heute ihre Vorkehrungen getroffen, um eine Infektionzu vermeiden. „Wir werden einen Test machen lassen, damit wir in Sicherheit sind. Wir sind heute selbst hierher gefahren, um anderen nicht nahe zu sein, damit wir uns nicht anstecken“, sagt Ida Bandsholm.
„Ich habe noch eine Woche Urlaub, damit ich die Möglichkeit habe, unten zu bleiben, wenn etwas schief geht“, sagt Jakob Hjorth.
„Ich habe mich entschieden, dieses Jahr überhaupt nicht in den Urlaub zu fahren. Dann wollen wir es nächstes Jahr wieder versuchen“, sagt Julie Davidsen.
Quelle TV NORD – übersetzt und veröffentlicht von
Günter Schwarz – 26.07.2021
Fotos: TV NORD