(Brunsbüttel) – Es könnte ein unruhiges Wochenende in Brunsbüttel werden: Zahlreiche Gegner des geplanten LNG-Terminals sind zur Demonstration aufgelaufen. Die Polizei ist mit mehreren Hundert Beamten vor Ort.

In Brunsbüttel haben die Proteste von rund 2.000 Klimaschützern gegen ein geplantes Flüssig-Erdgas-Terminal begonnen. Dazu aufgerufen hat das Bündnis „Ende Gelände“. Eine erste Gruppe mit etwa 500 Demonstranten habe sich auf den Weg zu den Versammlungsorten unter anderem an den Fähranlegern gemacht, teilte eine Sprecherin mit. Das Bündnis hat unter anderem angekündigt, mehrere Betriebe im Chemie-Park zu blockieren.

Mehrere Initiativen und Bürgerbewegungen sind ebenfalls dabei. In transparenten Ganzkörperanzügen und unter anderem mit rosa Hüten, Schals oder Tüchern bekleidet haben die Demonstranten das Klimacamp von „Ende Gelände“ verlassen, gleichzeitig formieren sich weitere Gruppen. Die Polizei ist mit vielen Beamten dort.

Die ersten Demonstranten haben sich am Vormittag bereits auf den Weg zu den Versammlungsorten gemacht.

Was die Demonstranten im Detail planen, ist weiterhin unklar. Sie fordern den generellen Ausstieg aus fossiler Energie. Die Veranstalter hatten insgesamt sechs Versammlungen angemeldet – darunter an den Fähranlegern und am geplanten Standort des künftigen LNG-Terminals, wo eine Kundgebung stattfinden soll. Sie fordern einen sofortigen Gas-Ausstieg.

Die Demonstranten wollen heute laut einer Sprecherin zwar ausdrücklich gewaltfrei gegen das geplante LNG-Terminal im Elbehafen protestieren. Allerdings sind auch spontane Aktionen des „zivilen Ungehorsams““ geben. Was darunter zu verstehen ist, wollte die Sprecherin nicht mitteilen. In der Vergangenheit hatten sich Teilnehmer unter anderem an Toren oder Zäunen angekettet oder sind an Gebäuden oder Brücken hochgeklettert. Bislang verläuft die Aktion friedlich.

Aus Sicht der Polizei verliefen auch der gestrige Freitag am 30.07 sowie die Nacht auf den heutigen Samstag ruhig und ohne besondere Vorkommnisse. Nach polizeilichen Erkenntnissen, halten sich mittlerweile über 1800 Personen im Klimacamp in Brunsbüttel auf.

Die Polizei wird die friedliche Ausübung des Grundrechtes auf Versammlungsfreiheit gewährleisten. In möglichen Konfliktsituationen wird die Polizei angemessen handeln und Lösungen mit den Demonstrierenden vor Ort suchen. Beim Vorliegen erheblicher Straftaten oder unmittelbarer Gefahren für Leib, Leben oder hochwertiger Sachgüter, wird nach Beurteilung im Einzelfall aber auch konsequent und schnell eingeschritten.

Mit kurzfristigen Straßensperrungen und Verkehrsbeeinträchtigungen in und um Brunsbüttel ist zu rechnen. Die Polizei geht von einem friedlichen Verlauf der Veranstaltungen aus.

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NDR – 31.07.2021

Foto: NDR