(Smedager) – „Inmitten all der Traurigkeit haben wir neue wichtige Erkenntnisse gewonnen“, sagt Jess Frederiksen von storkene.dk am Tag nachdem die Storchenjunge „Astra“ und „Zeneca“ auf tragische Weise ertrunken in einem Gülletank in der Nähe ihres Nestes gefunden wurden.

„Wir müssen zugeben, dass wir bis gestern nicht wussten, dass Gülletanks für Störche so gefährlich sind“, sagt Jess Frederiksen, Vorsitzende des Vereins Storkene.dk, einen Tag nachdem die beiden Storchenbabys aus Smedager in einem nahegelegenen Gülletank tot gefunden wurden. „Es war so tragisch, dass sie ihr Leben in einem Gülletank beenden mussten, und wir sind immer noch unglaublich traurig, dass es passiert ist. Wir haben wirklich hart gearbeitet, um den Kindern den besten Start ins Leben zu ermöglichen, damit wir den Storch zurück nach Dänemark hätten kommen sehen“, sagt er.

Aber inmitten all der Unglücksfälle ist es dem GPS-Sender zu verdanken, den das Storchenmännchen „Zeneca“ am 5. Juli installiert hatte, dass es möglich ist, die Bewegungen des Storchs in der Umgebung von Smedager via Animal Tracker zu verfolgen. Und am Freitag zeigte es genau das Güllebecken, wo später sowohl „Zeneca“ als auch „Astra“ tot aufgefunden wurden. Ohne den Sender auf der Rückseite des Storchenjungen hätte niemand dieses Wissen gehabt.

Vielleicht ist „Tommy“ auch in einem Gülletank verschwunden. „Obwohl wir uns vorgestellt hatten, dass der GPS-Tracker uns helfen würde, „Zenecas“ Migrationsroute in die Welt zu verfolgen, und wir alle über diesen Teil des Lebens der Störche klüger würden, wissen wir jetzt dank des Senders, dass Gülletanks gefährlicher für Störche sind, als wir je dachten. „Und wer weiß, vielleicht hat auch Tommy seine Tage in einem Gülletank beendet, und vielleicht auch das Storchenjunge ,Pippi‘?“, denkt sich Jess Frederiksen.

„Tommy“ verschwand plötzlich aus einem Nest voller Eier und „Annika“ an einem der ersten Maitage letzten Jahres. Auch das Storchenjunge „Pippi“ aus dem Wurf 2016 war einen Tag weit weg. Niemand hat jemals Spuren der beiden Störche gefunden. Laut Jess Frederiksen wäre es höchstwahrscheinlich entdeckt worden, wenn sie von einem Raubtier gefangen oder in eine Windmühle oder einen Strommast geflogen worden wären, da Überreste der Kadaver der Vögel gefunden worden wären.

Keine dauerhafte Abdeckung von Gülletanks erforderlich. Gemäß der Tierdüngerverordnung sind in Dänemark zwei Arten der Abdeckung von Gülletanks erlaubt: Eine mit sogenannter Zeltabdeckung, eine andere mit Schwimmschicht, die bis zu sieben Tage nach der Tankbearbeitung in der Oberfläche im Zusammenhang mit der Gülleabfuhr aufgebrochen werden muss. Das bedeutet, wenn Vögel wie Störche einen Gülletank mit einem Nest, Moor oder Wasserloch verwechseln , oder was auch immer sie „glauben“, auf dem sie landen, dann können sie leicht durch eine solche schwimmende Schicht gehen und ertrinken, da es für einen Vogel aus einem solchen Tank sehr schwierig ist aufzustehen, sobald das Gefieder mit Dung verschmiert wurde. Deshalb werden sie jetzt im Storchenverband dafür kämpfen, dass Gülletanks abgedeckt werden.

„Tatsache ist, dass wir eine Kampagne gegen die Gülletanks durchführen werden, die sich in der Nähe von Storchennestern beefinden. Und wir gehören dazu“, sagt Jess Frederiksen – „Astras“ und „Zenecas“ Schicksal haben das ganze Team tief berührt. Aber inmitten all der Tragödie haben „Astra“ und „Zeneca“ also nicht umsonst den Tod erlitten,

„Der Tod der beiden Störche bedeutet, dass andere Störche nicht den gleichen Tod erleiden werden, wenn es an uns liegt. Sie sind für das Team gestorben – oder sogar für die ganze Spezies“, sagt Jess Frederiksen.

Am heutigen Sonntag wird je ein Jungstorch in Broderup und Rens mit GPS-Trackern ausgestattet Am Sonntagnachmittag wird einem der vier Küken im Nest in Broderup ein GPS-Tracker angelegt. Dasselbe passiert in Rens, wo auch eines von „Annikas“ drei Jungtieren ein GPS von dem Magdeburger Deutschstorchprofessor Michael Kaatz angelegt wird.

Der Forscher hatte auch das GPS auf den inzwischen verstorbenen „Zeneca“ befestigt.

Folgen Sie über der TV-Nestkamera das Storchenleben in Smedager hier:

https://www.tvsyd.dk/storkereden

Quelle: TV SYD – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 01.08.2021

Foto: TV SYD