Professor: Wir sollten den Gefährdeten eine dritte Impfung anbieten
In Großbritannien wird 32 Millionen bereits geimpften Personen eine dritte Impfung angeboten. Laut Professor Allan Randrup Thomsen sollte einigen Gruppen in Dänemark die gleiche Chance geboten werden.
Der britische Plan, den Bürgern im Kampf gegen Corona eine dritte Injektion zu geben, sollte auch in Dänemark gegen den gefährdeten Personenkreis weiterverfolgt werden, glaubt der Professor. „Wir wissen, dass die Wirkung des Impfstoffs mit der Zeit nachlässt. Wie schell es paassiert, wissen wir nicht, und es gilt immer noch gegen schwere Krankheiten und Tod, die passieren können. Aber es gibt einen nachlassenden Effekt im Laufe der Zeit, der jetzt dokumentiert ist. Und es scheine, dass der Effekt beispielsweise bei älteren Menschen, die zu den Risikogruppen gehören, schneller nachlässt“, sagt er.
Am Freitag gab der Direktor der Sundhedsstyrelsens (Gesundheits- und Arzneimittelbehörde), Søren Brostrøm, bekannt, dass die Prüfung einer dritten Impfung im Gange ist und dass die Behörde zunächst erwägt, ob er älteren und gefährdeten Gruppen verabreicht werden sollte.
Hans Jørn Kolmos, Professor für Mikrobiologie an der Syddansk Universitet (Süddänischen Universität), schließt nicht aus, dass es relevant werden könnte. Aber er glaubt, dass alles von der Entwicklung unter den gefährdeten Gruppen abhängt. „Es kann sein, dass wir beginnen, auf einige mit einem niedrigen Antikörperspiegel zu stoßen und einige, die trotz abgeschlossener Impfung tatsächlich krank werden. In diesem Fall rückt die Erwägung einer dritten Impfung näher. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass die Impfung der Bevölkerung mit der Injektion Nummer zwei noch nicht abgeschlossen ist, also müssen wir das zuerst getan haben. Dieses ist nicht die dritte Impfung, die wir jetzt prüfen“, sagt er.
Der britische Plan wird von Israel verfolgt, allerdings wurde der Plan für die dritte Impfung in Großbritannien von der britischen Regierung oder den Behörden noch nicht bestätigt. Doch die Zeitung „The Telegraph“ kann laut der Nachrichtenagentur Reuters mitteilen, dass die vielen Millionen Bürger vom 6. September bis Anfang Dezember die Gelegenheit bekommen werden.
Auch Israel wird Bürgern über 60 Jahren einen Impfstoff mit dritter Impfung anbieten. Laut Hans Jørn Kolmos könnte in Zukunft eine dritte Impfung für vollständig geimpfte Dänen in weiter Ferne liegen. „Aber wenn wir es genau betrachten, werden wir uns wohl einig werden müssen, dass wir irgendwann nachgeimpft werden müssen“, sagt er.
Auch Allan Randrup Thomsen glaubt derzeit nicht, dass derrzeit ein dritter Stich für besonders Gefährdete angeboten werden sollte. „Aber in nicht allzu ferner Zukunft müssen wir uns überlegen, ob wir es nicht in erster Linie zumindest bei gefährdete Gruppen machen sollten“, sagr er.
Quelle: TV2/Bornholm – übersetzt und bearbeitet von
Günter Schwarz – 02.08.2021
Foto: TV2/Bornholm