(Smedager) – Nach dem Tod der Storchenjungen „Astra“ und „Zeneca“ in einem Güllebecken fordert der Storchenverband nun Bauern, die in der Nähe von Nestern leben, dazu auf, die Becken während der Brutzeit mit einer Plane zu verschließen.

„,Astra‘ und ,Zeneca‘ haben nicht umsonst gelebt“, sagte der Vorsitzende des Vereins storkene.dk Jess Frederiksen am Sonntag, einen Tag nachdem die beiden Jungen tot in einem nahegelegenen Gülletank aufgefunden wurden. Und schon hier, wenige Tage nach dem tragischen Vorfall, bereiten sich die Vereinsmitglieder mit einer Aktion vor, Landwirte mit offenen Gülletanks in der Nähe von Storchennestern dazu zu bringen, diese während der Brutzeit für einige Wochen zu bedecken.

„Wir haben darüber gesprochen, dass ein Becken mit Plane eine wirklich gute, sehr einfache und nicht zuletzt günstige Lösung ist, die wir alle ohne große Kosten einrichten können“, sagt Mogens Lange, Storchenexperte im Verband.

Keine gesetzliche Verpflichtung zur dauerhaften Abdeckung von Gülletanks:

  • Gemäß der Tierdüngerverordnung sind in Dänemark zwei Arten der Abdeckung von Gülletanks erlaubt: Eine mit sogenannter Zeltabdeckung, eine andere mit Schwimmschicht, die bis zu sieben Tage nach Arbeitsende auf der Oberfläche des Tanks, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Entmistung, liegen muss.
  • Das bedeutet, wenn Vögel wie Störche ein Güllebecken mit einem Nest, einem Moor oder einem Wasserloch verwechseln oder auf was auch immer sie zu landen glauben, können sie leicht durch eine schwimmende Schicht ins Becken eindringen, wo sie ertrinken, da es sehr schwierig für einen Vogel Ist, aus einem solchen Tank wieder aufzusteigen, wenn das Gefieder mit Dung beschmiert wird.

Die Inspiration für die einfache Lösung mit Plane stammt von einem Bauer in Rens, der in diesem Jahr die berühmte Storchenfrau „Annika“, ihren neuen Gefährten „Anton“ und ihre drei Jungen auf dem Dach des Stalls leben lässt. „Es ist fast die Ironie des Schicksals. Aber etwa eine Woche bevor ,Astra‘ und ,Zeneca‘ im Gülletank in Smedager umkamen, habe ich mit dem Bauern in Rens gesprochen, dass ich mir ein wenig Sorgen mache, ob die Küken in den Tank, der sehr nah am Nest liegt, fallen könnten, wenn sie gerade beginne das Fliegen zu üben. Und er reagierte blitzschnell, indem er eine Plane über den Tank legte“, sagt Mogens Lange.

Günstige Planen und GPS sollen Storchenleben retten. Jetzt kann diese Lösung das Leben von Storchenjungen in Zukunft retten. Laut Mogens Lange hat die Plane den Bauern rund 2.000 Kronen (269 Euro) gekostet, und er ist sich wenige Tage nach dem unglücklichen Vorfall sicher, dass es vielleicht die nützlichste Erkenntnis ist, die wir in diesem Jahr tatsächlich bekommen konnten.

Dass das GPS des „Zeneca“ direkt auf den Gülletank zeigte, wo er und die Störchin „Astra“ später tot aufgefunden wurden, ist schon erstaunlich. Stellen Sie sich vor, wenn kein GPS darauf gewesen wäre, dann hätten wir einfach keine Ahnung, wo die Küken waren oder dass sie in einem Gülletank ein paar Meter von ihrem Nest entfernt gelandet waren.

„Die Plane in Rens scheint die einfache und sehr günstige Lösung zu sein, die auch für den Landwirt zu funktionieren scheine“, sagt er. Daher gilt es jetzt, Herbst und Winter zu nutzen, um eine Aktion zu starten, die Landwirte im In- und Ausland dazu bringt, während der Brutzeit der Störche eine Plane zu verwenden, wenn sie ein offenes Güllebecken haben.

„Wir werden mit den Bauern, die Nester in der Nähe ihres Grundstücks haben, in einen Dialog treten, dass sie diese Plane verwenden. Wenn sie das Geld nicht opfern wollen, dann sind wir auch bereit einzusteigen und finanziell zu helfen“, sagt Mogens Lange und fährt fort: „Außerdem haben wir endlich die Geschichte von ,Astra‘ und ,Zenecas‘ auf allen uns bekannten Storchenplätzen geteilt – auch im Ausland. Denn es ist wirklich wichtiges Wissen, das jeder wissen muss, der für die Verbreitung von Störchen arbeitet.“

Verfolgen Sie über die TV-Nestkamera das Storchenleben im Nest in Smedager:

https://www.tvsyd.dk/storkereden

Quelle: TV SYD – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 04.08.2021

Foto: TV SYD