(Aalborg) – Zwei junge Frauen sprangen am Samstag unter dem Viadukt der Reberbanegade in Aalborg ins Wasser, um einer Autofahrerin zu helfen, dessen Auto im Wasser schwamm. „Natürlich muss man in so einer Situation helfen“, heißt es von beiden.

Eine Autofahrerin hat die Situation und das Risiko falsch eingeschätzt, als die Reberbanegade in Aalborg am Samstagnachmittag bei einem Starkregen erneut überflutet wurde. Das Auto hielt an, schwamm aber auf dem Wasser, und die Frau hinter dem Steuer versuchte, das Wasser fernzuhalten, indem sie die Türen geschlossen hielt.

Die 26-jährige Anna Skovsen ist gerade in eine Wohnung am Viadukt eingezogen, saß da und beobachtete die Szene von ihrem Fenster aus. „Ich habe dort mehrere Autos fahren sehen, die dann aber wieder zurückgefahren sind, daher war ich etwas erstaunt, als ich ein Auto so weit ins Wasser fahren sah, dass es zu schwimmen anfing“, sagt sie.

Das Auto schwamm auf dem Wasser, und die Autofahrerin versuchte, das Wasser abzuhalten, indem sie die Tür geschlossen hielt. Foto: Mogens Jørgensen / TV2 Nord

Es verging eine Weile, ohne dass jemand kam, um zu helfen, also beschloss die frisch ausgebildete Psychologin, zu der Frau zu laufen und mit der Frau zu sprechen und vielleicht irgendwie zu helfen. „Ich ging auf die im Auto sitzende Frau zu, aber sie war etwas geschockt und konnte die Fenster mit den elektrischen Fensterhebern zunächst nicht herunterfahren, also sprang ich ins Wasser, um besser mit ihr zu sprechen und sie zu beruhigen. Gleichzeitig haben mehrere Passanten versucht, die Pannenhilfe zu erreichen“, sagt Anna Skovsen.

„Das Auto hatte angefangen, Wasser aufzunehmen, aber dann fand ich heraus, wie einfach es ist, ein schwimmendes Auto zu schieben, und begann über diese Lösung nachzudenken. Zur gleichen Zeit tauchten Martin Harrig und seine 15-jährige Tochter Liv in einem Jeep auf. Er hatte ein Abschleppseil im Auto und konnte beim Ziehen des Autos helfen. Ein anderer bot an, ins Wasser zu steigen und zu helfen, aber dann kam der Mann mit dem Jeep, und wir konzentrierten uns auf diese Lösung“, heißt von Anna Skovsen.

Anna Skovsen dachte nicht daran, ob das Wasser schmutzig und damit schädlich für sie sein könnte. „Nein, daran habe ich nicht gedacht. Die Frau brauchte Hilfe, und darum ging es in erster Linie“, sagt sie.

Auch die Blicke der Männer, Frauen und Kinder, die herumstanden und die Aktion der beiden jungen Frauen vom Bürgersteig aus verfolgten, entgingen ihr nicht – und ihrer 15-jährigen Assistentin Liv Silke Harrig auch nicht.

Liv und ihr Vater waren vor Ort, weil sie ihre Schwester besuchen wollten, die in der Gegend lebt. Am Viadukt kamen sie nicht durch. „Wir wollten zunächst weiterfahren, weil wir einige Kellerräume überprüfen wollten. Aber dann entschieden sie, wieder dorthin zurück zu fahren und als wir 10-20 Minuten später zurückkamen, sagte ich meinem Vater, dass wir der Frau helfen sollten. Wir haben das schon einmal an einem Strand gemacht. So fand ich ein gelbes Seil, mit dem wir sie aus dem Wasser ziehen konnten.

Martin Harrig war in seinem Jeep bereit, das Auto hochzuziehen, als seine Tochter Liv das Abschleppseil anlegte. Foto: Mogens Jørgensen / TV2 Nord

Liv zweifelte nicht daran, dass sie dabei helfen würden, das Auto ins Trockene zu bekommen. „Das Auto hatte angefangen, Wasser aufzunehmen, und ich selbst habe Angst vor solchen Situationen. Also mussten wir etwas tun. Wir konnten spüren, dass die Frau Angst hatte, und sie sagte, sie wolle nur aussteigen.“

Obwohl die Tür während des Schwimmens nicht geöffnet war, gab es nach der Rettung des Autos „an Land“ viel Wasser zum Auslaufen. Foto: Mogens Jørgensen / TV2 Nord

Quelle TV NORD – übersetzt und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 09.08.2021

Fotos: TV NORD