Bahnreisende müssen noch in der Ferienzeit – auch in Schleswig-Holstein – mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen. Die Weichen für einen Streik bei der Deutschen Bahn sind gestellt, erklärt die Lokführer-Gewerkschaft GDL nach einer Urabstimmung.

Bei der Urabstimmung der Gewerkschaft stimmten 95 Prozent der teilnehmenden Mitglieder für einen Arbeitskampf, wie die Organisation in Frankfurt heute mitteilte.

Der Bezirksvorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL Nord, Hartmut Petersen, erwartet massive Ausfälle im Bahnverkehr. Ihm zufolge könnte es besonders rund um Kiel zu Problemen kommen, da in der Landeshauptstadt und im Umland viele Bahnbeschäftigte in der Gewerkschaft organisiert sind. Aber auch rund um Lübeck und Husum werden ihm zufolge ab Mittwochmorgen früh um 02:00 Uhr zahlreiche Verbindungen ausfallen. Enden soll der Arbeitskampf am frühen Freitagmorgen um 2.00 Uhr.

Die Bahn versucht nach eigenen Angaben, Notfahrpläne zu erstellen. Das Unternehmen hatte der GDL zuletzt Lohnerhöhungen von 1,5 und 1,7 Prozent in zwei Schritten angeboten. Der Gewerkschaft reicht es nicht aus.

Aus Sicht der Bahn ist der Streik in Anbetracht der massiven Corona-Schäden eine Eskalation zur Unzeit. DB-Personalchef Martin Seiler kritisierte, die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) habe sich nicht an ihre Ankündigung gehalten, den Kunden ausreichend Vorlauf zu lassen, bevor der Streik beginnt.

von

Günter Schwarz – 10.08.2021

Foto: Archivbild