(Odense) – Konservative in Odense wollen die kleine Stige-Fähre „Færgehans“ retten, die vom Verschwinden bedroht ist. „Ich bin selbst als Kind damit gefahren, daher kenne ich die Bedeutung der „Færgehans“. Das sagt der konservative stellvertretende Vorsitzende des Stadt- und Kulturausschusses der Kommune Odense, Kristian Guldfeldt.

Er wird nun versuchen, sich eine politische Mehrheit zu sichern, um finanziell mitzuhelfen und das kleine Stück Kulturgeschichte von Odense zu retten, das zwischen Stige und Bågø auf dem Odense-Kanal verkehrt. „Wir müssen etwas tun, damit wir der Fähre helfen können, den Betrieb sicherzustellen. Entweder mit direkter finanzieller Unterstützung oder bei der Beantragung von Fördermitteln“, sagt der konservative Stadtrat.

Die Ankündigung kommt, nachdem TV 2 Fyn am Freitag mitteilte, dass die Fähre kurz vor der Außerdienststellung steht. Der Fähre fehlen Freiwillige, und die Kassen werden nach und nach von den laufenden Kosten für Farbe, Diesel und Reparaturen geleert. „Wir stehen kurz vor der Einstellung. Sie muss finanziell gesichert werden. Es ist nicht billig, eine solche Fähre hier zu haben“, sagt Jan Lysdal, der seit fünf Jahren Skipper und Freiwilliger auf der „Færgehans“ ist.

Die Fährverbindung existiert seit dem 19. Jahrhundert, aber die regelmäßigen Abfahrten wurden etwa 100 Jahre später um den Ersten Weltkrieg herum eingeführt, und seit mehr als 100 Jahren verkehrt die Fähre täglich zwischen Stige und Bågø. Hier konnten Radfahrer und Fußgänger und später Autofahrer die 70 Meter kurze Fahrt über den Odense-Kanal zurücklegen.

Die Überfahrtszeit beträgt eine Minute und erspart den Passagieren einen 14 Kilometer Umweg.

Die „Færgehans“ wird heute von Freiwilligen betrieben. Foto: Ida Alstrup

Die feste Fährverbindung wurde eingestellt, als eine Brücke über den Kanal gebaut wurde. Die Odins Bro wurde 2014 eröffnet. Heute sind Freiwillige für den Betrieb verantwortlich und fahren gelegentlich Touristenfahrten mit der Fähre im Odense-Kanal. Diese Möglichkeit möchten sie auch weiterhin haben, wenn es nach Kristian Guldfeldt geht.

„Die Fähre ist ein enorm wichtiger Teil der Kulturgeschichte von Odense. Es ist absolut einzigartig, dass wir nach der Fertigstellung des Kanals vor vielen Jahren eine so kleine Fährstrecke hatten. Deshalb ist es auch besonders wichtig, sich diese zu erhalten“, sagt Kristian Guldfeldt.

Die Finanznot der „Færgehans“ im Allgemeinen erfordert nach Ansicht des konservativen Stadtrats eine umfassendere politische Diskussion über die kulturhistorischen Prioritäten der Kommune. „Wir sind allgemein gut in der Unterstützung der Kultur und Musik, vergessen aber kulturhistorische Institutionen, die Odenses Geschichte vermitteln. Es ist noch nicht lange her, dass das Bunkermuseum und das Militärhistorische Museum bekannt gaben, dass sie Schwierigkeiten haben, die Mittel für den weiteren Betrieb zu finden. Dieses könnte ein Signal sein, den kulturhistorischen Raum etwas ernster zu nehmen und besser zu schützen“, sagt Kristian Guldfeldt.

Die Fähre ist nach dem Skipper benannt, der die Route von 1932 bis 1972 fast täglich befuhr.

Der „Færgehans“ fehlen Menschen und Geld, um weiterzumachen

Quelle: TV2 FYN – übersetzt und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 14.08.2021

Fotos: TV2 FYN