(Randers / Kabul) – Einer dänischen Familie mit Kindern aus Randers ist die Flucht aus Afghanistan noch nicht gelungen. Fünfmal habe Rozetas Familie nach eigenen Angaben inzwischen versucht, aus Afghanistan evakuiert zu werden, fünfmal ist dies gescheitert. Das erzählt die 24-Jährige, die nur mit ihrem Vornamen auftreten will, gegenüber TV2 ØSTJYLLAND.

Laut Rozeta versuchten ihre Eltern und ihre elfjährige kleine Schwester bis Donnerstag, an einen vom Außenministerium bezeichneten Ort zu gelangen. „Sie versuchten, an diesen Ort zu gelangen, zu dem die Behörden sagten, sie sollten dorthin gehen. Aber es sei völlig unmöglich und gefährlich gewesen, dort hinzukommen, sagt Rozeta gegenüber TV2 ØSTJYLLAND.

TV2 ØSTJYLLAND berichtete am Montag erstmals von Rozeta, deren Eltern und kleine Schwester nach einem Krankenhausbesuch in Kabul erwischt wurden, und seitdem habe sich die Situation für ihre Familie nicht verbessert, sagt sie. „Sie sagen, es sei Zeitverschwendung und gefährlich, herauszukommen. Sie riskieren Ihr Leben, indem Sie aus der Tür gehen“, sagt sie.

Sie erzählt dann von einem Video von dem Ort, an dem sie sich aufhalten. Das Video, sagte sie, wurde von einem anderen Dänen vor Ort aufgenommen, den das Außenministerium gebeten hatte, Rozetas Familie zu evakuieren. Hier heißt es auf Dänisch unter anderem „sie schlagen Leute, schau“. Das Video sei nicht von Rozetas Eltern aufgenommen worden, sagt sie.

Laut Rozeta zeigt das Video unten das Chaos an einem Taliban-Checkpoint. Chaotische Zustände herrschen an den Taliban-Checkpoints. Es ist chwer zum Flughafen zu kommen. Rozeta sagt, dass ihre Familie einige Stunden vom Flughafen in Kabul entfernt bei einer Familie wohnt und deshalb mehrere Kontrollpunkte passieren muss, um dorthin zu gelangen.

„Sie können den Flughafen nicht betreten, da die Taliban den Eingang zum Flughafen kontrollieren. Sie peitschen und schlagen Menschen, und sie schießen auch, wenn die Menschen unruhig werden und ihnen zu nahe kommen“, erzählt sie von den Erfahrungen ihrer Eltern.

Gleichzeitig greift sie nun auf die Evakuierungsratschläge durch die dänischen Behörden an. „Wir fragen uns ein wenig, wer diese Orte analysiert hat, von denen Menschen evakuiert werden sollten. Es ist überhaupt nicht sicher ist, dorthin zu gehen“, sagt sie und fährt fort: „Ich war völlig sprachlos, und ich verstehe nicht, wer dänischen Bürgern gesagt hat, dass sie an diesen Ort kommen sollen.“

TV2 EAST JUTLAND hat versucht, eine Stellungnahme des Außenministeriums zu erhalten. Dieses wollte sich jedoch nicht dazu äußern und bezieht sich auf die Pressekonferenz mit der Statsministerin.

Quelle: TV2 ØSTJYLLAND – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 19.08.2021

Fotos: TV2 ØSTJYLLAND