(Horsens) – Das Horsens Mittelalterfestival wurde dieses Jahr mit einem alternativen Festival, das aus mehreren kleineren Pop-up-Events besteht, wieder veranstaltet. Damit ist das Mittelalterfest in Horsens nach der Corona-Schließung wieder auferstanden. Doch dieses Jahr war das Festival nur ein Schatten seiner selbst, denn es ist von 60.000 auf 3.000 Gäste gefallen.

Aber das Wichtigste für die Veranstalter ist, es am Leben zu erhalten, und deshalb hatte das Festival in diesem Jahr auch ein anderes Format. „Wir haben dieses Jahr etwas ganz anderes gemacht. Wir haben den Geschmack, den Geruch und den Klang des Mittelalterfestivals geweckt, und zwar in einem alternativen Setup“, sagt Sofie van Norde, Festivalkoordinatorin.

Sie sagte, dass sie dieses Jahr verschiedene Pop-up-Events in Horsens gemacht haben. Die kleinen Pop-ups waren in Form von kleinen Szenen und alten Spielen, bei denen an jedem Ort bis zu 200 Personen gleichzeitig sein konnten.

„Unser Festival ist eines der größten in Nordeuropa und hat normalerweise über 60.000 Besucher, aber aufgrund von Corona konnten wir das Festival nicht wie gewohnt planen, also mussten wir ein alternatives Konzept finden“, sagte sie.

BILD: Medieval Festival-a – Sofie van Norde ist Festivalkoordinatorin und sagt, das Wichtigste sei, das Festival am Leben zu erhalten. Foto: Jakob Schjødt-Pedersen, TV SYD

Die Festivalkoordinatorin betont, dass es in diesem Jahr auch darum ging, neben den Corona-Absagen auch das Festival nicht zu vergessen. „Es ist wichtig, dass wir in Horsens das Festival haben, um auch im Jahr 2022 ein Mittelalterfest aufrechterhalten zu können“, sagt Sofie van Norde.

Das Festival besteht aus Straßentheatern, die in der Fußgängerzone von Horsens stattfinden. Foto: Jakob Schjødt-Pedersen, TV SYD

Sie sagt, dass Gäste eine Eintrittskarte für das Festival haben mussten, damit im Falle von Coronainfektionen diese festgestellt und verfolgt werden können.

Eine der Besucherinnen war Thea Korstoft, die eine ganz besondere Beziehung zum Festival hat. „Das Fest ist ein besonderes Ereignis, weil wir hier geheiratet haben und immer zum Mittelalterfest gekommen sind, also war Samstag im Mittelalter unser Hochzeitstag“, sagt sie. Und auch wenn das Festival nicht so war, wie sie es kennt, konnte es doch etwas bewirken, „Ich möchte nicht sagen, dass es dasselbe war, aber es konnte einen definitiv in Gang bringen, sagte Thea Korstoft.

Mehr als 30 Vereine und viele Hundert Freiwillige waren an dem Festival beteiligt, das in der Vergangenheit bis zu 60.000 Gäste anzog. Das größte Festival fand in den letzten Jahren im PRISON, der ehemaligen Strafanstalt und dem heutigen Kriminal- und Gefängnismuseum statt.

Mittelalterfest seit 1995

  • 1992 feierte Horsens sein 550-jähriges Marktfleckenjubiläum mit einer Veranstaltungsreihe, deren Hauptattraktion ein Mittelaltermarkt an der Hauptstraße war. An einem frostigen Novembertag fand der Mittelaltermarkt statt, der mit rund 20.000 Gästen schon ein Riesenerfolg wurde.
  • Nach drei Jahren und einigen anderen Großveranstaltungen (einschließlich der Europeade im Jahr 1993) wurde beschlossen, dass Horsens ein eigenes Festival veranstalten sollte. Mit den eigenen Erfahrungen der Stadt vom Mittelaltermarkt 1992 fiel die Wahl auf ein neues Mittelalterfest.
  • 1995 fand das erste offizielle Festival mit großem Erfolg statt. Es wurde zu einer jährlichen Veranstaltung in der Innenstadt und wuchs stetig.
  • Nach 18 Jahren hatte sich das Festival zu einem der größten Mittelaltermärkte Europas entwickelt. Aber der Platz in der Innenstadt wurde eng. Im September 2012 beschloss ein einstimmiger Stadtrat von Horsens u.a. daher das Mittelalterfest ins GEFÄNGNIS zu verlegen.
  • Im August 2013 wurde das Mittelalterfest zum ersten Mal mit großem Erfolg im PRISON durchgeführt.

Quelle: TV SYD – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 22.08.2021

Fotos: TV SYD