Neue Enthüllungen über die Hafengesellschaft in Fredericia: „Es gibt ein Bild von einer ungesunden Kultur“
(Fredericia) – In der Kommune Fredericia könnte ein neuer Fall im Gange sein, in dem neue Dokumente der Hafengesellschaft ADP offenbar ein „Luxusleben“ auf Kosten der Bürger aufzeigen. Teure Abendessen, Reisen mit Ehepartnern und Konzertkarten sind nur einige der Dinge, die den Stadtrat in der Kommune Fredericia veranlasst haben, zu reagieren.
Sie sollen nun gegen das Hafenunternehmen ADP ermittelt haben, nachdem ein Whistleblower der Kommune besorgniserregende Unterlagen vorgelegt hat. Dieses bestätigt die Fraktionsvorsitzende und erste stellvertretende Bürgermeisterin der Kommune Fredericia, Susanne Eilersen (Dansk Folkeparti / Dänische Volkspartei). „Wir haben Kontakt zu der Advokatselskab (Rechtsanwaltskanzlei) Horten, ja“, sagt sie.
Am Dienstag vergangener Woche wurde der stellvertretenden Bürgermeisterin eine Reihe von Dokumenten überreicht, die sich auf den Geschäftskonten der ADP befinden, die Rechnungen für Aktivitäten wie Reisen und Veranstaltungen enthalten. Laut „Fredericia Avisen“ sollten sie Rechnungen für Ausgaben wie Flugtickets für 57.500 Kronen (7.700 Euro), WM-Kundenveranstaltungen für ca. 63.000 Kronen (8.500 Euro) und ca. 51.000 Kronen (6.850 Euro) und eine Kundenveranstaltung in der Vergnügungspark-Revue mit Übernachtung für ca. 13.000 Kronen (1.750 Euro) enthalten.
Alles in allem seien es Dokumente über beträchtliche Summen in dem Unternehmen, das sich in kommunalem Besitz befindet, schreibt die Zeitung. „Ich war sehr überrascht und erstaunt darüber. Ich kann derzeit noch nichts abschließend sagen, aber es scheint, dass es eine ungesunde Kultur in Bezug auf Repräsentation und Ausgaben gegeben hat. Darüber wollen wir Klarheit“, sagt Susanne Eilersen.
Daher wurde die ADP um eine Stellungnahme gebeten. „Es ist richtig, dass wir mit der APD einen Dialog über die Betrachtung der Dinge führen“, erklärt die Vizebürgermeisterin. Auch Bürgermeister Steen Wrist (Socialdemokraterne) bestätigt den Dialog mit der Hafengesellschaft. „Ich kann bestätigen, dass der Kommune Fredericia Material zu einigen Votkommnissen in der ADP vorgelegt wurde. Als ich vom Gemeindevorsteher informiert wurde und anschließend mit den Fraktionsvorsitzenden zusammentraf, war man sich einig, dass wir in dieser Angelegenheit tätig werden und den gesamten Kommunalrat einberufen.“
Vor diesem Hintergrund hat die Kommune Fredericia letzte Woche die ADP um eine Stellungnahme gebeten. „Wie ich bereits sagte, müssen wir es untersuchen lassen, wenn uns etwas präsentiert worden ist, das Zweifel aufkommen lässt, ob die Dinge korrekt gelaufen sind. Wir sind diesbezüglich in einem guten Dialog mit der ADP“, sagt Steen Wrist zu „Fredericia Avisen“.
Das „Fredericia Dagblad“ erklärt der Vorstandsvorsitzende der ADP, Erik Østergaard, dass sie „angebliche Unregelmäßigkeiten“ zuvor selbst untersucht und behandelt haben und dass im Unternehmen ein gutes Kontrollumfeld herrscht. Er bestätigt auch den Kontakt mit der Kommune und der Anwaltskanzlei Horten.
„Da die Ermittlungen mehrere Jahre zurückliegen, verstehen wir gut, dass unsere jetzigen Eigentümer eine Stellungnahme von der ADP wünschen, und das Unternehmen steht diesbezüglich bereits in einem guten Dialog mit den Vertretern der Kommune, darunter Horten Advokater (Rechtsanwälte). Bis deren Stellungnahme vorliegt, geben wir keine unmittelbaren weiteren Kommentare“, schreibt Erik Østergaard in einer E-Mail an die Zeitung.
Quelle: TV SYD – übersetzt und bearbeitet von
Günter Schwarz – 24.08.2021
Fotos: TV SYD