Aufgrund der coronaren Beschränkungen der letzten Jahre befürchtet das Statens Serums Institut (SST), dass wir in diesem Winter eine härtere Grippesaison haben werden. Deshalb empfiehlt das Sundhedsstyrelsen (Gesundheitsamt), alle Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren gegen Influenza zu impfen, wie die Zeitung „Politiken“ schreibt.

Der Grund ist nach Angaben des Amtes, dass, wenn alle rund 300.000 Kinder der Altersgruppe geimpft werden, etwa die Hälfte aller Influenza-Fälle in Dänemark vermieden werden können. Gleichzeitig wirkt es sich auf den Schutz des Rests der Familie aus. Es ist auch eine Herausforderung, dass die letzten beiden Saisons der coronaren Epidemie dazu geführt haben, dass wir fast keine Grippe hatten.

„Wir müssen wohl damit rechnen – zumindest befürchten wir das – dass wir diesen Winter eine härtere Grippewelle bekommen als sonst und mit vielen Infizierten. Und dann mit der Corona-Epidemie obendrauf, bei der wir gar nicht wissen, was passiert, wenn man sich mit beiden Krankheiten ansteckt“, sagt Helene Probst, stellvertretende Direktorin der Sundhedsstyrelsen, der Zeitung.

Einer der Gründe für die neue Empfehlung ist unter anderem, dass vor allem Kinder die Grippe übertragen. Dabei infizieren sie sich nicht nur häufiger und scheiden häufiger größere Mengen an Viren aus, sondern haben auch schwerer als Erwachsene, Richtlinien zur Verhinderung der Ansteckung einzuhalten.

Das Sundhedsstyrelsen erkennt an, dass Kinder – wie beim Coronavirus – selten ernsthaft an dem Grippevirus erkranken, betont aber, dass die Krankheit schwerwiegender ist, als viele Menschen denken. So kamen nach Angaben des Statens Serum Instituts in der Saison 2017/18 rund 1.600 Dänen durch die Grippe ums Leben, fast 7.700 Personen wurden in Krankenhäuser aufgenommen. Die Mehrheit waren Senioren oder Bürger, die entweder geschwächt oder chronisch krank waren.

Der Influenza-Impfstoff für Kinder wird als Nasenspray verabreicht. Die Angst vor einem Herbst mit einem Coronavirus und einer heftigen Grippesaison hat die Regierung dazu veranlasst, in diesem Jahr eineinhalb Millionen zusätzliche Impfstoffdosen zu kaufen. Das teilte Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Socialdemokraterne) vergangene Woche mit.

Und das macht Sinn, sagt Lars Østergaard, Chefarzt am Universitätskrankenhaus Aarhus und Professor für Infektionsmedizin. Denn, wie auch das Sundhedsstyrelsen sagt, besteht die berechtigte Gefahr, dass die Grippe mit größerer Wucht als üblich zurückkehrt. „Wir werden uns nicht aus der Delta-Variante heraus impfen, und daher ist es auch sinnvoll, so viel wie möglich zu impfen – auch gegen Influenza“, sagte er zuvor gegenüber TV 2.

Quelle: TV2 ØSTJYLLAND – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 31.08.2021

Foto: TV2 ØSTJYLLAND