Riesige Münzfunde in Sønderjylland
(Bredebro) – Bei zwei Ausgrabungen haben Archäologen auf einem Feld bei Bredebro in der Kommune Tønder14 Kilo Silbermünzen gefunden. Es ist der bisher größte Schatzfund seit den Schwedenkriegen.
„Es ist der größte Silberschatz unter 80 ähnlichen Schätzen. Er ist riesig, spektakulär und ein interessanter Fund, den wir nicht oft machen, sagt Museumsinspektor, Archäologe Anders Hartvig vom Museum Sønderjylland (Südjütland), über den Fund auf dem Feld bei Sønder Vollum bei Bredebro. Erst 1985 und seit dem Jahr 2000 fanden Detektorfahrer und Museumsleute weit über 14 Kilo, mehr als 500 Münzen, aus über 52 Städten und Ländern, teilweise sogar bis nach Mexiko.
Sie geben einen völlig einzigartigen Einblick, wie die globalisierte Währung damals schon in Europa kursierte, schreibt das Museum Sønderjylland in einer Pressemitteilung.
„Die Münzen wurden im 16. und 17. Jahrhundert in ganz Europa verwendet und geprägt und fungierten somit als Vorläufer des Euro, so das Museum. Eine globalisierte Welt – die Silbermünzen vermitteln ein Bild einer globalisierten Welt, in der die Münzen aus Italien den gleichen Wert hatten wie die Münzen aus Schweden. Das waren Täler, denen vertraut wurde“, sagt Museumsinspektor Anders Hartvig.
Die jüngste Münze der beiden Funde bei Sønder Vollum stammt aus dem Jahr 1642, was bedeutet, dass der Schatz wahrscheinlich zu der Zeit vergraben wurde, als die Truppen des schwedischen Generals Torstensson im Zusammenhang mit den letzten Kriegen Kong Christians IV. gegen Schweden durch das Land marschierten.
Der erste Fund im Feld wurde 1985 von einem Mann gemacht, der zwei große Silbermünzen fand. Später fanden Museumsleute, der Mann und der Hofbesitzer insgesamt 329 Münzen. Aber war es der ganze Schatz? Nein, dachten sich die beiden Metalldetektorgänger Emile Steenbergen und Thomas Christensen und machten sich deshalb im Frühjahr 2020 nochmals auf die Suche und fanden in wenigen Tagen so viele weitere Münzen, dass es heute der größte Münzfund aus dieser Zeit ist.
Jetzt werden die Münzen ins Nationalmuseum geschickt, wo sie bewertet werden müssen und wo entschieden wird, welcher Finderlohn an die beiden Detektorgänger bezahlt werden soll.
Quelle: TV SYD – übersetzt und bearbeitet von
Günter Schwarz – 03.09.2021
Fotos: TV SYD