Zwei Storchenbabys sind in einem offenen Gülletank ums Leben gekommen, und jetzt werden Storchenfreunde dafür sorgen, dass solche Tanks zukünftig besser gesichert werden.

Insgesamt war 2021 ein gutes Jahr für Störche in Dänemark. In sieben Nestern befanden sich Storchenpaare, und zusammen zogen sie zehn flugfähige Storchenküken auf. Man muss bis ins Jahr 1993 zurückgehen, um eine ähnliche Anzahl von Jungen zu finden, die fähig waren, auf die Flügel zu kommen.

Doch zwei der flugbereiten Küken kamen nicht weit vom Nest weg. Sie starben in einem offenen Gülletank nicht weit vom Storchennest in Smedager in Sønderjylland (Südjütland). – Es war sinnlos, weil es hätte vermieden werden können. Auf offenen Gülletanks müssen dichte Abdeckungen vorhanden sein, damit Störche nicht durchkommen können“, sagt Storchenexperte Hans Skov, Dansk Ornitologisk Forening (DOF / Dänische Ornithologische Gesellschaft).

Eines der Storchenjungen war mit einem GPS-Sendern ausgestattett, daher wurden die beiden ertrunkenen Jungen im Gülletank gefunden. Die beiden waren wahrscheinlich auf der Suche nach Insekten an der Oberfläche des Gülletanks.

Aufgrund des Vorfalls werden sich die Storchengruppe im DOF und der Verein Storkene nun daran arbeiten, Gülletanks in der Nachbarschaft für Storchennester für die langbeinigen Vögel sicherer zu machen. „Wir werden einen Dialog mit Landwirten in der Umgebung von Storchennestern aufnehmen, damit wir sicherstellen, dass so etwas nicht noch einmal passiert“, sagt Hans Skov.

Im Storchennest bei Bækmarksbro herrschte gute Stimmung. Foto: TV MIDWEST

„Den Bauern sei nicht unbedingt etwas vorzuwerfen“, betont er. „Den ganzen Sommer über hat es starke Regenschauer gegeben, die die Abdeckungen verdrängt haben könnten. Wir werden uns aber dafür einsetzen, dass die offenen Gülletanks besser überwacht werden und sie vielleicht zumindest während der Brutzeit der Störche auch mit Netzen abzusichern“, sagt Hans Skov.

„Für den Storch gibt es jedoch Grund zum Optimismus“, meint er. „Es gibt neue Paare in Sønderjylland – von Rens bis Broderup – die Junge ausgebrütet haben. Es verheißt Gutes für die Zukunft mit zwei neuen Paaren, die so produktiv sind“, sagt er.

An der GPS-Markierung kann man erkennen, dass sich einige der Storchenjungen noch in Dänemark aufhalten, während andere schon in den Süden gezogen sind und sich jetzt in Deutschland und Belgien aufhalten. Eines hat auch Rumänien erreicht.

„Wir haben Störche auf beiden Trekkingrouten, sowohl in östlicher als auch in westlicher Richtung. Und wenn sie überleben, werden sie zurückkehren und sich im Heimatgebiet niederlassen“, sagt Hans Skov. Er prognostiziert, dass die Storchenpopulation in Dänemark in den kommenden Jahren wachsen wird.

„Die Bevölkerung in Dänemark ist dynamisch, und die Anzahl der Störche wird definitiv steigen, und wir werden mehr Storchenpaare im ganzen Land sehen“, prognostiziert Hans Skov.

Quelle TV MIDTVEST – überarbeitet und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 04.09.2021

Fotos: TV MIDTVEST