(Ahrensburg) – In den frühen Morgenstunden des gestrigen Tages, den 07.09.2021, wurde ein 38 Jahre alter Mann (in der Erstmeldung angegebenes Alter war nicht korrekt) um 01:45 Uhr bei einer Routinekontrolle eines Reisebusses mit Fahrtziel Mailand an der Bundesautobahn BAB 9, am Autohof in Münchberg, Landkreis Hof, durch Polizeibeamte der Bundespolizeiinspektion Selb kontrolliert.

Hierbei konnte festgestellt werden, dass der gebürtige Afghane einen gültigen Reisepass seines Heimatlandes vorzeigen konnte und er über eine noch gültige Duldung für die Bundesrepublik Deutschland verfügte, obwohl seine Ersteinreise bereits 2018 erfolgte. Zugleich wurde jedoch ein abgelaufener italienischer Aufenthaltstitel bei ihm aufgefunden und die mündlichen Angaben des Mannes zu seinem Aufenthalt in der Bundesrepublik deckten sich nicht mit den diesbezüglichen Erkenntnissen der Polizeibeamten.

Im Rahmen seiner daraufhin veranlassten Vernehmung gab der Mann an, dass seine Ehefrau tot in der gemeinsamen Wohnung in Ahrensburg liege, wo sie sich zwei Tage zuvor selbst gerichtet haben soll.

Eine Nachschau in der von dem Mann benannten städtischen Flüchtlingsunterkunft durch Polizeibeamte aus Ahrensburg führte in den dort von den Eheleuten bewohnten Räumlichkeiten zum Auffinden eines weiblichen Leichnams. Dieser konnte zwischenzeitlich als die 23 Jahre alte, ebenfalls aus Afghanistan stammende Ehefrau des Beschuldigten identifiziert werden.

Der Leichnam wies eine erhebliche Anzahl scharfer Verletzungen auf. Nach erster Einschätzung eines Rechtsmediziners aufgrund der Untersuchung des Leichnams am Fundort spricht nichts dafür, dass die Frau sich die Verletzungen selbst beigebracht haben könnte. Die Obduktion des Leichnams erfolgt am heutigen Tage ,dem 08. September.

Die Staatsanwaltschaft Lübeck hat beim Amtsgericht Hof den Erlass eines Untersuchungshaftbefehls wegen des dringenden Verdachts des Totschlags gegen den 38-jährigen Ehemann des Opfers beantragt. Die Vorführung vor den dortigen Ermittlungsrichter wird im Laufe des heutigen Tages erfolgen.

Die Ermittlungen haben die Staatsanwaltschaft Lübeck und das Kommissariat 1 der Bezirkskriminalinspektion (BKI) Lübeck übernommen. Die Bundespolizeiinspektion Selb und die Kriminalpolizeiinspektion der Landespolizei Bayern in Hof sind an den Ermittlungen maßgeblich beteiligt.

Der Hintergrund des Tatgeschehens sowie dessen genauer Ablauf und der Tattag sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Weitere Auskünfte können insoweit daher nicht erteilt werden.

Quelle: Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Lübeck vom 08.09.2021 um 12:15 Uhr

überarbeitet und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 08.09.2021

Foto: Archivbild