Vollgelaufene Keller, überflutete Straßen und Blitzeinschläge in Häuser: Ein Gewitter mit Starkregen ist am Freitagmorgen in Schleswig-Holstein und Hamburg niedergegangen.

In Schleswig-Holstein waren vor allem Bad Bramstedt im Kreis Segeberg und Reinbek im Kreis Stormarn betroffen. Dort liefen Keller und Garagen voll. Verstopfte Gullys haben Straßen überfluten lassen. Feuerwehren aus Südholstein mussten am Freitagmorgen zu rund 80 Einsätzen ausrücken.

Gemeindewehrführer: Drei Firmen „abgesoffen“

„Um zirka 08:45 Uhr wurden alle drei Ortswehren alarmiert, weil nach und nach 28 Einsätze im gesamten Stadtgebiet aufgelaufen sind. Wir sind mit 14 Fahrzeugen ausgerückt und hatten circa 80 Einsatzkräfte an den verschiedenen Einsatzstellen“, schilderte Oliver Selke, Gemeindewehrführer der Stadt Reinbek, dem NDR Schleswig-Holstein. Überwiegend handelte es sich um vollgelaufene Keller und Tiefgaragen, so der Gemeindewehrführer. „Drei Firmen im Gewerbegebiet sind die Höfe und Keller abgesoffen. Teilweise stand das Wasser auf den Geländen 30 bis 40 Zentimeter hoch, in den Kellern teilweise einen Meter“, sagte Selke.

Regen löst Deckenplatten

Bei einem Real-Markt in Henstedt-Ulzburg war Regen vom Dach ins Gebäude gelaufen und hatte Deckenplatten gelöst. Verletzt wurde dabei niemand, aber der Markt war für die Aufräumarbeiten geschlossen. In Hammoor im Kreis Kreis Stormarn schlug ein Blitz in ein Haus ein. Dort qualmten Steckdosen, verletzt wurde aber niemand. Zeitweise waren einige Häuser in der Straße „Im Winkel“ ohne Strom.

Hamburg: Gewitter bringt Kranführer in Gefahr

Und in Hamburg brachten die Gewitter zwei Kranführer in der HafenCity in Gefahr. Nach einem Blitzeinschlag, funktionierte der Strom in den Kranhäusern nicht mehr. Ein Kranführer konnte sich selbst aus seiner Kanzel in etwa 80 Metern Höhe retten. Ein zweiter Kranführer wollte zunächst selbst den Kran hinunterklettern, musste dann aber von Höhenrettern gerettet werden. Beide Männer wurden ins Krankenhaus gebracht.

Insgesamt rückte die Feuerwehr in Hamburg bis Freitagmittag zu rund 260 Einsätzen aus.

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NDR – 10.09.2021

Fotos: NDR