( Tåsinge) – Es herrscht akuter Mangel an Pflegekräften und auch Atemhelfern wie Malene Bonde, die jedoch gekündigt hat, weil sie das Gefühl hatte, dass Gehalt und Verantwortung nicht mehr zueinander passen. Bei Bürgern, die mit Hilfe einer Atemschutzmaske atmen, herrscht akuter Mangel an Helfern.

Am Donnerstag erzählte TV 2 Fyn, wie Claus Langaa 76 Tage im Krankenhaus lag, obwohl er eigentlich zu Hause sein konnte. Dieses war jedoch nicht möglich, da ein Bürger mit einer Atemschutzmaske in der Wohnung rund um die Uhr überwacht werden muss.

Eine von denen, die ihren Job als Atemwegsassistentin gekündigt hat, ist die 48-jährige Malene Bonde aus Tåsinge. „Ich fühlte mich nicht gesehen. Ich fühlte mich nicht anerkannt. Ich habe mich nicht wertgeschätzt gefühlt“, sagt Malene Bonde, die im Februar gekündigt hat.

Sie versteht sehr gut, warum es schwierig sein kann, Leute zu finden, die die Wachen als Helfer übernehmen. „Es ist eine Kombination aus Arbeitsbedingungen und Bezahlung. Das Gehalt spiegelt die Verantwortung nicht wider, und man könne nicht sicher sein, dass man frei bekommt, wenn man sich z. B. aus privaten Gründen frei nehmen muss“, erklärt Malene Bonde.

„Wenn wir alles aufs Spiel setzen, haben wir Leben und Tod in unseren Händen. Wenn wir nicht in der Morgendämmerung ersetzt werden, geht es nicht. Es spielt keine Rolle, ob wir nach der Arbeit einen Termin haben. Wir müssen absagen“, sagt sie.

Es ist eine kostspielige Lösung für die Gesellschaft, wenn Patienten wie Claus Langaa ins Krankenhaus anstatt an ein Beatmungsgerät zu Hause angeschlossen werden müssen. Ein System mit einer Atemschutzmaske für zu Hause kostet die Gesellschaft rund 4.100 Kronen (551,35 Euro) pro Tag. Im Vergleich dazu kostet ein Platz auf einer Intensivstation rund 20.000 Kronen (2.689,53 Euro) pro Tag.

Die Zahl der Zulassungen dieser Art lag seit vielen Jahren stabil bei etwa 30 pro Jahr, bis sie 2020 auf 58 angestiegen ist. Allein in den ersten acht Monaten des Jahres 2021 ist die Zahl deutlich auf 96 gestiegen, heißt es in der Region Syddanmark (Süddänemark).

Brian Rosenberg von Carelink, einem Unternehmen für den Betrieb von Atemschutzsystemen sagt: „Zulassungen sind der letzte Ausweg.“ Im Jahr 2020 übernahm der ehemalige Arbeitgeber von Malene Bonde, Carelink, zusammen mit drei anderen Unternehmen den Betrieb von Atemschutzsystemen in der Region Syddanmark.

Er ärgert sich darüber, dass die Aufnahmezahlen steigen, erklärt aber, dass der Grund für den akuten Helfermangel in vielen Krankmeldungen und der Corona-Krise liegt. „Die Kündigung ist das absolut letzte Mittel. Bis dahin seien alle Möglichkeiten ausgeschöpft“, sagt Brian Rosenberg.

Von 160 Kronen (21,51 Euro) bis 130 Kronen (17,48 Euro) pro Stunde ist die Vergütung angelernter Atemhelfern. Als Carelink übernahm, mussten angelernte Leute wie Malene Bonde von rund 160 Kronen pro Stunde auf 130 Kronen pro Stunde umsteigen.

Die Gewerkschaft FOA hält es nicht für schlecht, von Gewerkschaftsseite über Löhne zu verhandeln, wenn Nothelfer wie Malene Bonde nur 130 Kronen pro Stunde bekommen. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir getan haben, was wir konnten. Manchmal ist es besser, eine schlechte Vereinbarung zu unterzeichnen als keine“, sagt Louise Brandstrup, Sektorvorsitzende für Gesundheit und Service bei der FOA in Sydfyn (Südfünen). Sie hofft, dass die Politik beispielsweise den Gehältern von sogenannten Sozialarbeitern Vorrang einräumt, damit diese leichter rekrutiert werden können.

Malene Bonde ist zufrieden mit dem Jobwechsel. Jetzt kann isie wieder frei nehmen. Sie arbeitet jetzt in der häuslichen Pflege. Auch wenn sie immer noch nur 130 Kronen pro Stunde bekommt, ist sie mit dem Jobwechsel sehr zufrieden. „Ich kann nach Hause gehen, wenn ich frei habe, und ich habe keine große Verantwortung und habe keine Verantwortung über Leben und Tod mehr“, sagt Malene Bonde.

In der Region Syddanmark gibt es etwa 80 Bürger mit einem Heim-Atemschutzsystem.

Quelle: TV2 FYN – übersetzt und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 11.09.2021

Fotos: TV2 FYN