(Tofterup) – Nach mehreren Ausbrüchen der Fischseuche IHN wird Dänemarks Status als seuchenfrei vorübergehend ausgesetzt. Dänemark setzt seinen Status als frei von der Fischkrankheit IHN aus. Die Fødevarestyrelsen (Veterinär- und Lebensmittelbehörde) hat die EU-Kommission benachrichtigt, nachdem letzte Woche eine Fischfarm in Tofterup bei Varde von der Krankheit befallen wurde. Das schreibt die Fødevarestyrelsen auf ihrer Website.

„Basierend auf den neuesten Erkenntnissen haben wir uns entschieden, den Status Dänemarks als IHN-freie Nation vorübergehend auszusetzen, zunächst bis zum 1. November, erklärt die Sektionsleiterin und Tierärztin der Fødevarestyrelsen, Signe Balslev.

IHN ist für den Menschen ungefährlich, kann aber für einige Fische und besonders Jungfische tödlich sein. Der neueste Befund der Fischkrankheit wurde auf einer Fischfarm in der Nähe von Varde gemacht. Im Frühsommer wurden drei Angelseen und sechs Fischfarmen geschlossen – mehrere davon in Syd- og Sønderjylland (Süd- und Südjütland), als die Behörden eine Infektion mit IHN feststellten. Den Unternehmen wurde daher – nach gängiger Praxis – der Verkauf von Fisch und die Aufnahme von Anglern untersagt.

Was ist das IHN-Virus?

  • Die infektiöse hämatopoetische Nekrose (IHN) ist eine Virusinfektion von Lachs und Forelle.
  • Die Krankheit hat schwerwiegende Folgen für Süßwasserfischfarmen, wo sie hauptsächlich Regenbogenforellen und Atlantischen Lachs befällt. IHN wurde in Nordamerika, Asien und Europa nachgewiesen.
  • Fische, die an IHN leiden, werden mit plötzlichen kurzen Ausbrüchen ungewöhnlich hoher Aktivität, die normalerweise zum Tod führen, lethargisch. Äußere Merkmale sind hervorstehende Augen, Verdunkelung der Haut, blasse Kiemen, Läsionen an der Basis der Flossen und geschwollener Bauch. Beim Schneiden ist das Gewebe im Allgemeinen blass (anämisch). Außerdem kann Flüssigkeit in der Bauchhöhle vorhanden sein.
  • Das IHN-Virus wird durch Wasser, durch Bewegen infizierter Eier und Fische oder durch Kontakt mit kontaminierter Ausrüstung verbreitet. Junge Fische und Fischbrut sind leicht infiziert, werden aber mit zunehmendem Alter widerstandsfähiger. Die Infektion ist tödlich, bei Jungfischen kann die Sterblichkeitsrate bis zu 100 % betragen.
  • Fische, die einen IHN-Befall überleben, können zu Überträgern werden und andere Fische infizieren, auch wenn die infizierten Fische selbst keine Symptome aufweisen.
  • Viren verbreiten sich über Kot, Urin und Schleim auf die freien Wassermassen. Das Virus wird nicht auf den Menschen übertragen.

Quelle: Fødevarestyrelsen

Laut der Fødevarestyrelsen geht es bei der Aufhebung des IHN-freien Status Dänemarks sowohl um die Glaubwürdigkeit bei Exportkunden als auch um die Begrenzung der Infektionsausbreitung. „Wir tun es, um den Ländern, mit denen wir Handel treiben, klar zu zeigen, dass wir alles tun werden, um eine Verbreitung der Krankheit zu vermeiden. Es gehe um unsere Glaubwürdigkeit und es gehe darum, die Ausbreitung von Infektionen zu begrenzen“, sagt Signe Balslev.

Die Aussetzung wird voraussichtlich Auswirkungen auf die dänischen Fischexporte haben. Die Fødevarestyrelsen erwartet, dass mehr IHN-freie Länder – sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU – den Kauf von lebendem Fisch und Fischprodukten aus Dänemark einschränken oder einstellen werden.

Aber es wird nach Angaben der Agentur auch Länder geben, die – trotz fehlendem Status als IHN-frei – weiterhin Fisch und Fischprodukte aus Dänemark beziehen. „Länder, die bereits IHN innerhalb ihrer Grenzen haben, haben oft nicht die gleichen Vorbehalte, und nach der Erfahrung kaufen sie weiterhin Fisch aus Ländern mit IHN“, schreibt die Fødevarestyrelsen.

Quelle: TV SYD – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 13.09.2021

Foto: TV SYD