Die Regierung hat einen Entwurf für einen Meeresplan erstellt, aber nach Angaben mehrerer østjyske (ostjütländischer) Kommunen trifft der Plan überhaupt nicht auf den Punkt. Der Entwurf der Regierung für Dänemarks ersten Meeresplan ist anspruchslos und ausgesprochen umweltschädlich.

So hart ist das Urteil von sieben østjyske Kommunen, die in einer gemeinsamen Konsultation dazu aufrufen, mehr über die Förderung einer gesunden Meeresumwelt und den Schutz der Natur nachzudenken – als nur ihre Ressourcen zu nutzen.

Ejvind Jensen fischt seit 13 Jahren in der Bucht von Aarhus. Er sagt, dass in der Vergangenheit viele Fische in der Gegend gefangen wurden, aber das macht er jetzt nicht mehr. Und er ist nicht beeindruckt von dem Vorschlag der Regierung. „Wenn es umgesetzt wird, gibt es keine Lösung für die Probleme, die wir haben. Es wird nur Ärger geben“, sagt Ejvind Jensen zu TV2 ØSTJYLLAND.

Ejvind Jensen glaubt, dass die Regierung mit ihrem Meeresplan daneben getroffen hat.

Zusammen mit dem Rest des Vorstands von der Kaløvig Bådelaug (Bootsgilde) hat er daher eine Konsultationsant-wort auf den Plan vorgelegt. Sie kritisieren unter anderem die Aussicht, in der Bucht Muscheln zu züchten, da sie befürchten, den Meeresboden zu verschmutzen und dass es zu Sauerstoffmangel führen wird. „Es ist definitiv demoti-vierend, etwas Besonderes für die Umwelt zu tun, wenn wir nicht zuerst die Prämisse auf-stellen. dass es keine Menschen gibt, die die Umwelt zerstören“, sagt Ejvind Jensen.

Und Ejvind Jensen ist mit seiner Sorge nicht allein. Neun Kommunen, darunter sieben aus Østjylland (Ostjütland), haben ebenfalls eine Konsultationsantwort eingereicht, in der die Bürgermeister ihre Besorgnis über das Kattegat und die weiterhin mögliche Antragstellung für den Bau einer Seefischfarm zum Ausdruck bringen.

„Wenn sie die Planungsgrundlage für eine meeresgestützte und nachweislich umweltschädliche Aquakultur nicht entfernen, halte ich sie für wenig ambitioniert. Dann glaube ich nicht, dass das Ziel erreicht wird“, sagt Jan Petersen (Socialdemokraterne), Bürgermeister der Kommune Norddjurs.

Jan Petersen ist der Meinung, dass die Regierung mit ihren Vorschlägen nicht ehrgeizig genug war.

Ziel des Meeresplans ist das Wirtschaftswachstum, die Entwicklung von Meeresge-bieten und die nachhaltige Nutzung der Meeresressour-cen, aber das reicht nach An-sicht der Bürgermeister nicht aus. Die Kommunen schreiben in ihrer Konsultationsantwort, dass sie die Regierung auffor-dern, ehrgeiziger für den wei-teren Schutz der Meeresumwelt vor den dänischen Küsten zu arbeiten.

„Dieses hat die østjyske Kommunen zusammenge-bracht, und ich denke, die Behörden profitieren davon, denn sie entscheiden nicht allein. Wir haben auch ein professionelles Fundament, und deshalb bemühen wir uns auch darum, gehört zu werden“, sagt Jan Petersen. Søren Egge Rasmussen, Mitglied des Folketings für die Enhedslisten (Einheitsliste) und Mitglied des Klima- und Umweltausschusses des Parlaments. Er weist darauf hin, dass eine saubere Meeresumwelt sowohl für die Kommunen als auch für den Tourismus unerlässlich ist.

Søren Egge Rasmussen glaubt nicht, dass mehr Aquakultur etabliert werden sollte. Foto: Pressefoto

„Wir dürfen nicht mehr Aquakultur haben. Im Gegenteil, wir müssen uns die bestehenden Fischfarmen ansehen, die die in der Europäischen Union geltenden Umweltvorschriften nicht einhalten. Es sollte beschlossen werden, einige der bestehenden Aquakulturbetriebe zu schließen, und es sollten keine neuen Aquakulturbetriebe gegründet werden“, sagt er gegenüber TV2 ØSTJYLLAND.

Quelle: TV2 ØSTJYLLAND – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 15.09.2021

Foto: TV2 ØSTJYLLAND