(Flensburg / Vejle) – Stefan Seidler mit Wurzeln in Flensburg und Vejle hat gute Chancen, für SSW in den Deutschen Bundestag zu kommen. Er ist inspiriert von Vejle und Dänemark. Am Sonntag, 26. September, kann Stefan Seidler politische Geschichte schreiben. Hier hat die dänische Minderheitspartei SSW gute Chancen, in den Deutschen Bundestag in Berlin gewählt zu werden.

Und Inspiration bringt der 41-jährige Spitzenkandidat unter anderem aus Vejle und aus dem dänischen Grenzland mit. „Ich bin ein Flensburger Junge, habe aber auch in Vejle gelebt und gearbeitet und lasse mich aus Dänemark inspirieren. Die Deutschen können zum Beispiel neidisch auf Dänemark, wenn es um die Digitalisierung geht. Wir können überall mit Karte bezahlen können und überall haben wir Breitband haben.

„Und wir brauchen gemeinsame, digitale Plattformen für unsere Schulen und Verwaltungen, die jetzt hoffnungslos analog sind“, sagt Stefan Seidler. Aber es ist vor allem die Grenzregion, die den Spitzenkandidaten einnimmt. Er wurde in Flensburg geboren, wo sein Vater Lehrer war, und seine Mutter stammte ursprünglich aus Aabenraa. Sie wurde Vorsitzende des SSW in Flensburg und Stadträtin.

„Ich habe das Grenzland in meinem Herzen, und ich werde es nach Berlin bringen. Es ist schrecklich, dass es Grenzkontrollen gibt, während sie mit enger Zusammenarbeit zwischen der dänischen und der deutschen Polizei effektiver wären. Hervorheben möchte ich auch, dass Schleswig-Holstein ein Vorort ist, der nicht die gleiche Förderung und Entwicklung erhält wie die Metropole Bayern. Das gelte für Bildung und Verkehr und vieles mehr“, sagt Stefan Seidler.

Stefan Seidler vor einer weiteren Wahlversammlung am Mittwochabend in Flensburg. Foto: Claes Adel, TV SYD

2001 zog er nach Dänemark, um in Aarhus Politikwissenschaft zu studieren. Dort lernte er seine spätere Frau, die Dänin Marianne, kennen und bekam eine Anstellung im Regionalhaus in Vejle. „Ich arbeitete mit grenzüberschreitenden Projekten und leitete schließlich die dänisch-deutsche Zusammenarbeit der Region Syddanmark (Süddänemark).

„2014 rief Anke Spoorendonk, Ministerin in Schleswig-Holstein, an und fragte, ob ich in Kiel für die schleswig-holsteinische Landesregierung arbeiten würde, und das tue ich seitdem“, sagt Stefan Seidler. Er fühlt sich jedoch nicht zwischen Dänemark und Deutschland gespalten. „Ich sehe die Grenzregion als einen zusammenhängenden Raum. Sowohl Vejle als auch Flensburg sind Fjordstädte, und Vejles fantastische Entwicklung kann eine Inspiration für Flensburg sein.

„Ich stehe gerne im Vejle-Stadion und schaue den VB, wie ich aich in Kiel gern Fußball schaue – oder Handball in Flensburg oder Kiel“, sagt Stefan Seidler. Er muss sein Fell nicht verkaufen, aber es sieht gut aus für den SSW und Stefan Seidler aus.

Bei der letzten Landtagswahl, der Landtagswahl, erhielt der SSW 49.000 Stimmen, das reicht für einen Sitz im Bundestag. Als Vertreter der dänischen Minderheit muss sich der SSW um die sonst für den Bundestag geltende Sperrgrenze von fünf Prozent keine Sorgen machen. Die Minderheiten wurden in der Kopenhagen-Bonner Erklärung von 1955 davon ausgenommen.

Quelle: TV SYD – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 16.09.2021

Fotos: TV SYD