(Kiel) – Heute wurde der 41-jährige Rendsburger Frauenmörder Timo M. vom Landgericht in Kiel zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Das Kieler Landgericht stellte die besondere Schwere der Schuld fest.

Laut Anklage tötete der Mann zunächst im August 2018 eine 26-Jährige aus Geesthacht und im September 2020 eine 40-Jährige aus Rendsburg „zur Befriedigung des Geschlechtstriebes, aus Habgier und heimtückisch“.

Timo M. soll seine Opfer zuvor misshandelt, mit Nylons gefesselt und mit einer Plastiktüte über dem Kopf umgebracht haben. Beide Frauen waren als Prostituierte tätig.

Die Staatsanwaltschaft und Nebenkläger forderten die höchstmögliche Strafe: Lebenslange Haft mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld sowie anschließende Sicherungsverwahrung. Damit kann der Angeklagte nie mehr auf freien Fuß kommen.

Nach dem Gutachten einer Psychiaterin ist der Mann voll schuldfähig und gefährlich für die Allgemeinheit.

Der Verteidiger beantragte eine zeitlich befristete Haft – das hieße maximal 15 Jahre und die Unterbringung in der Psychiatrie. Ein Strafmaß nannte er nicht.

https://www.youtube.com/watch?v=Kpybo1y4rDg

Der 41-Jährige hatte im Prozess geschwiegen. Gegenüber der Gutachterin hatte er die Taten bestritten und behauptet, er sei kein Mörder, berichtete die Psychiaterin im öffentlichen Teil ihres Gutachtens. Sie stellte demnach aber eine Vielzahl von Widersprüchen fest.

Für sado-masochistische Sex-Praktiken war der Angeklagte der Beweisaufnahme zufolge auf Foren für Fußfetischisten unterwegs. Dort forderte rt Fesselungs- und Drosselungspraktiken, die an Mord grenzten, wie eine Zeugin aussagte: Er als „Gebieter“ und die Frauen als seine „Sklavinnen“.

Die Leiche der 26-Jährigen aus Geesthacht, die von Angehörigen als vermisst gemeldet worden war, wurde durch eine Polizeipanne erst twei Jahre später nach dem zweiten Mord auf dem Dachboden des Angeklagten gefunden.

Als die Mutter als Zeugin im Gerichtssaal aussagte, brach sie in Tränen aus und fragte: „Warum hat dieser Mann meine Tochter umgebracht?“

Das zweite Opfer, die 40-Jährige, entdeckte ein Bekannter von ihr tot in ihrer Wohnung. Lebend fand er nur ihren kleinen Hund vor. Das Tier war im Bad eingeschlossen worden. Der Angeklagte wurde als ihr letzter Freier ermittelt.

von

Günter Schwarz – 16.09.2021

Foto: Deutsche Presseagentur