(Kiel) – In Kiel demonstrieren heute Beschäftigte von Caterpillar gegen die Schließung der Motorenwerke. Los ging der Zug am Exerzierplatz bis zum Bootshafen und wieder zurück. Bis zum Ende der Demo wird es laut Polizei in der Innenstadt eng und voll.

Gegen 14:30 Uhr versammelten sich nach Beobachtungen von NDR Schleswig-Holstein schon mehr als 500 Demon-stranten auf dem Exerzierplatz zu einer Kundgebung. Anschließend haben sich laut Polizei rund 1.000 Menschen in Richtung Bootshafen zu einer weiteren Kundgebung aufgemacht. Das bedeutete vor allem lange Wartezeiten für Auto-fahrer auf der Kaistraße stadtauswärts.

Anschließend zog der Demonstrationszug über den Dreiecksplatz, wo es die nächsten Reden gab, zurück zum Exerzier-platz, wo die Demo sich dann am späten Nachmittag auflösen wird. Die Polizei rät allen Verkehrsteilnehmern, den Be-reich bis in die Abendstunden weiträumig zu umfahren.

Die Demo startete und endete am Exerzierplatz in Kiel.

Bis Ende 2022 will Caterpillar an seinen Standorten in Deutsch-land und China keine MSE-Mo-toren mehr herstellen. Alleine in Kiel-Friedrichsort sind rund 670 Menschen angestellt. Wie es für sie weitergeht, ist noch völlig unklar. Nach Angaben des Caterpillar-Betriebsrates soll nicht einmal die Geschäfts-führung des Kieler Standortes vorab über das geplante Aus informiert gewesen sein. Die Geschäftsführerin der IG Metall Kiel/Neumünster, Stephanie Schmoliner, sagte bei der De-mo NDR Schleswig-Holstein: „Auf jeden Fall kann der Stand-ort eine Zukunft haben. Wir können das zukunftsträchtigste, klimafreundlichste Motorenwerk werden. Dafür brauchen wir aber auch einen Konzern, der das zulässt.“

Seit Jahren ist die Motoren-Abteilung von Caterpillar in Schieflage. In den vergangenen Jahren hat es immer wieder Kurzarbeit für einen Teil der Belegschaft gegeben. Außerdem sind wiederholt Arbeitsplätze abgebaut worden, zuletzt war das vor eineinhalb Jahren der Fall.

von

NDR – 17.09.2021

Fotos: NDR