(Tinglev) – Die Fødevarestyrelsen (Veterinär- und Lebensmittelbehörde) warnt davor, dass die Afrikanische Schwei-nepest bei Schweinen näher an die Grenze gerückt ist, und fordert nun Jäger, Lastwagenfahrer und Landarbeiter auf, besonders vorsichtig zu sein.

Die gefürchtete Afrikanische Schweinepest rückt ständig näher an die dänisch-deutsche Grenze. Die Krankheit ist eine Bedrohung für den Tierschutz bei dänischen Schweinen und den dänischen Milliarden-Dollar-Export von Schweine-fleisch.

Zuletzt wurde ein Ausbruch in einer deutschen Schweineherde nur 375 Kilometer von der Grenze entfernt festgestellt, und dies veranlasst die Fødevarestyrelsen, Jäger, LKW-Fahrer und Landarbeiter daran zu erinnern, wie wichtig es ist, alle Sicherheitsvorschriften einzuhalten, damit die Krankheit betrifft Dänemark nicht.

„Schon ein einziger Fall von Afrikanischer Schweinepest auf dänischem Boden führt zu Verlusten in Milliardenhöhe durch Ausgaben zur Bekämpfung der Seuche und entgangene Exporteinnahmen. Deshalb erinnern wir jetzt Jäger, Lkw-Fahrer und die Landwirtschaft an die Ratschläge und Regeln, die dazu beitragen müssen, das Risiko einer Krankheit Dä-nemarks zu verringern“, erklärt die Tierärztin und Sektionsleiterin der Fødevarestyrelsen Signe Balslev in einer Pressemitteilung .

Schweinezüchter aus Tinglev, Claus Bruun Jørgensen, glaubt, dass die Sicherheit in den dänischen Schweineställen hoch genug ist, um die Afrikanische Schweinepest fernzuhalten. Foto: Hans Lausten, TV SYD

Der Hof von Schweinezüchter Claus Bruun Jørgensen liegt nur fünf Kilometer von der Grenze zu Deutschland entfernt, aber er ist nicht nervös, dass die Schweinepest jetzt nur noch 375 Kilometer von der dänisch-deutschen Grenze entfernt ist. „Ich glaube nicht, dass es einen Unterschied zwischen der Krankheit gibt, die 100, 375 oder 500 Kilometer von der Grenze entfernt ist. Wenn wir nur ständig dafür sorgen, dass alle LKWs an der Grenze gewa-schen und desinfiziert werden, bevor sie in die Exportställe fahren dürfen, besteht – mit meinen Augen gesehen – kein Risiko darin“, sagt er.

Claus Bruun Jørgensen aus Tinglev ist seit 27 Jahren Schweinezüchter und hat auf seinem Hof 2.100 Sauen, so dass er rund 70.000 Ferkel an andere Landwirte weiterverkaufen kann, die Schlachtschweine züchten. „Wenn es nur 10 oder 30 Kilometer wären, hätte ich sehr große Angst, aber nicht bei 375“, fügt er hinzu.

Auf seinem Hof hat er sieben rumänische Landarbeiter beschäftigt. Sie dürfen weder Lebensmittel aus Rumänien mit-bringen, noch dürfen sie Fleischprodukte von zu Hause erhalten. Außerdem müssen sie sich 48 Stunden in Dänemark aufgehalten haben, bevor sie den Stall betreten können. Ebenso müssen Landarbeiter vor dem Betreten der Scheune Kleidung und Schuhe wechseln und ihre Hände desinfizieren.

„Ich habe keine Angst davor, in die dänischen Herden zu geraten, weil die Sicherheit rund um den Zugang zu unseren Ställen gut ist“, sagt er und erklärt, dass das Fahrzeug nicht fahren darf, wenn ein Lastwagen durch ein Gebiet mit der Afrikanischen Schweinepest gefahren ist zu einem dänischen Schweinestall.

„Wir haben diese Sicherheit, und das kann man auf ihrem GPS sehen, das überprüft wird, bevor sie in Dänemark Schweine verladen dürfen“, sagt er.

In Padborg gibt es zwei Waschanlagen, die die Lastwagen desinfizieren und das GPS überprüfen.

Afrikanische Schweinepest gefunden in:

  • Bulgarien
  • Estland
  • Griechenland
  • Italien (Sardinien)
  • Lettland
  • Litauen
  • Polen
  • Rumänien
  • Slowakei
  • Deutschland
  • Ungarn

Quelle: Fødevarestyrelsen

Die Fødevarestyrelsen rät Jäger dringend, Kleidung, Schuhe und Jagdausrüstung zu reinigen, dass LKW-Fahrer dafür sorgen, dass die Lastwagen nach der Abgabe von Tieren in einer Herde ordnungsgemäß gereinigt werden, und dass Handwerker und Landarbeiter, die aus dem Ausland zu dänischen Schweinefarmen kommen, keine Tiernahrung mit nach Dänemark bringen.

„Das Problem ist, dass sich die Infektion sowohl im Boden unter den Stiefeln, auf Waffen und anderer Ausrüstung als auch in Lebensmitteln wie z. B. in gewürzte Wurst oder geräuchertes Fleisch befinden kann“, erklärt Signe Balslev.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine ansteckende Viruserkrankung. Es kann alle Schweinerassen von Wild- zu Haus-schweinen befallen, aber nicht den Menschen. Die Krankheit wurde in Dänemark bislang noch nicht gefunden. Aber sie wurde an mehreren Orten in Ost- und Südeuropa beobachtet, und diesen Sommer erreichte sie dann auch Deutsch-land.

Quelle: TV SYD – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 17.09.2021

Fotos: TV SYD