(Svendborg) – Die rechtpopulistische Dansk Folkeparti und die moderate ökosozialistische und demokratisch-sozialistische sowie linksgrüne Socialistisk Folkeparti, die sich in ihrer Politik grundsätzlich unterscheiden, sind sich bei diesem Thema einig und wollen die Notaufnahmestation im Svendborger Krankenhaus aufrechterhalten und den Vorschlag zur nächsten Regionalratssitzung vorbringen. Derzeit sind keine weiteren Parteien an dieser Initiative beteiligt.

Die amtierenden Politiker der Region Syddanmark (Süddänemark) haben einen Plan zur Beratung verschickt, in dem sie die 24-Stunden-Notfallaufnahme im Krankenhaus Svendborg schließen. Aber die DF und SF haben sich zusammengetan und wollen die Notaufnahmestation Sydfyns (Südfünens) nicht schließen.

„Wir wollen es mit den bisherigen Funktionen beibehalten, sagt Anne-Marie Palm-Johansen, Regionalrätin von der DF. Schon im Jahr 2010 beschloss der Regionalrat, die Notaufnahmestation von Svendborg zu schließen. Es war Teil der Bedingung vom Gesundheitsministerium, Geld für den Bau eines neuen Superkrankenhauses in Odense einzusparen. An der Entscheidung über die Schließung der Notaufnahme waren also die Politiker selbst beteiligt.

„Ja, verdammt noch mal, das haben wir. Tatsächlich war es eine ehemalige SF-Gesundheitsministerin (Astrid Krag, die heute Sozialdemokratin ist, Anm. d. Red.), die bei der Entscheidung mitgewirkt hat. Aber es ist 11 Jahre oder 12 Jahre her, und es ist inzwischen so viel passiert“, sagt Anette Blynel, Spitzenkandidatin für SF bei der Regionalratswahl am 16. November.

Die Vereinbarung sah vor, dass bei Eröffnung des neuen UOH (Odense Universitetshospital) 15 Notaufnahmen und acht Intensivbetten nach Odense verlegt werden. So müssen Patienten mit einer gebrochenen Hüfte oder einer Blutvergiftung nach Odense fahren bzw. gebracht werden.

„Kommt man zum Beispiel aus Nordlangeland oder Sydlangeland, dann ergibt sich für einen Patienten eine 20 bis 25 Minuten längere Fahrzeit, die tatsächlich über Leben und Tod entscheidend sein kann“, sagt Anne-Marie Palm-Johansen und fügt hinzu: „Und das finden wir sehr besorgniserregend.“

Die Dänische Volkspartei und die Sozialistische Volkspartei schlagen vor, dass der Gesundheitsminister die Entscheidung rückgängig macht, damit die Region Syddanmark kein Geld aus dem Bau des neuen OUH zurückzahlen muss. Gegenwärtig haben sie allerdings nicht die Unterstützung der anderen Parteien.

„Nein, weil diese Entscheidung gefallen ist. Es hat seither Regierungen auf der einen und auf der anderen Seite gegeben, die alle gesagt haben, dass es dort unten keine Notaufnahme geben muss“, sagt der stellvertretende Vorsitzende der Region Süddänemark, Poul-Erik Svendsen (Socialdemokraterne). Die Spitzenkandidatin der linksliberalen Radikale Venstre für die Regionalratswahl, Anne Skau Styrishave, stimmt dem zu.

Wenn die DF und die SF noch eine Chance haben wollen, im amtierenden Regionalrat Unterstützung zu finden, müssen Hasen aus dem Hut gezogen werden. „ Aber Wunder geschehen, hoffen wir“, sagt Anne-Marie Palm-Johansen und fügt ein kleines Lachen hinzu.

Künftig wird es eine medizinische Abteilung mit Krankenschwestern sein, die Patienten mit akuten Verletzungen in Svendborg behandeln werden. „Es gibt einige orthopädisch-chirurgische Patienten, die im Notfall ins OUH statt nach Svendborg gebracht werden“, erklärt Poul-Erik Svendsen. Er räumt ein, dass die Nähe der Bürger zum Krankenhaus dadurch verringert wurde. „Aber wenn Sie die Nachbarschaftsdiskussion ansprechen, dann wird es auch viele Leute geben, die sich fragen werden; warum kommen wir nicht ins OUH?“, meint er.

DF und SF wollen jedoch nicht aufgegeben und werden daher an die Notaufnahmstation in Svendborg festhalten. Sie werden den Vorschlag bei der nächsten Regionalratssitzung vortragen. Es passiert, zwei Monate vor den Wahlen zum Regionalrat, und dann stellt sich die Frage, ob es um die Notaufnahme in Svendborg einen Wahlkampf geben wird.

„Ich habe es mehrmals vorgetragen“, sagt Anne-Marie Palm-Johansen, die die DF seit vier Jahren im Regionalrat vertritt.

Ob Sie sich ein Bein gebrochen haben oder dringend psychiatrische Hilfe benötigen, spielt keine Rolle, wo Sie Hilfe bekommen können, wenn das neue OUH im Jahr 2022 eröffnet werden soll. Da das Universitätskrankenhaus Odense jetzt eingerichtet ist, suchen Patienten mit psychischen Störungen im Psychiatrischen Akutkrankenhaus Hilfe, während Patienten mit körperlichen Schäden in der Notaufnahme Hilfe suchen.

In der aktuellen Konstellation gehören sowohl die Notaufnahme als auch das Traumazentrum zur Gemeinsamen Notaufnahme. Aber bei dem neuen OUH werden sie auch die Psychiatrische Akutaufnahme unterbringen. „Wir glauben, dass die Entscheidung schon vor zehn Jahren gefallen ist“, sagt sie.

Quelle: TV2 FYN – übersetzt und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 18.09.2021

Fotos: TV2 FYN