Touristen entscheiden sich zunehmend für einen Urlaub, der auf Nachhaltigkeit basiert. Fyn (Fünen) will sich deshalb jetzt also auf nachhaltigen Tourismus konzentrieren.

In Svanninge Bakker ist die Entwicklung einer neuen Mountainbike-Strecke in vollem Gange. Ein Weg, der Einheimische und Touristen nach Sydfyn (Südfünen) und auf dem sogenannten Mammut-Trail lockt. Entlang der 5,2 Kilometer langen Strecke werden Hörstationen eingerichtet, an denen die Mountainbiker anhalten und Geschichten über das Naturgebiet erfahren, wie es in der Eiszeit aussah und als die Mammuts hier noch lebten.

„Es gibt viele Leute, die die Natur viel mehr nutzen möchten, aber nicht so super daran gewöhnt sind. Daher muss ihnen auf ihrem Weg geholfen werden, und dafür müssen wir einige gut durchdachte Angebote schaffen, die sie hierher bringen“, sagt Anne Høyby. Sie ist verantwortlich für die Kommunikation des Archipelago Museum, das unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Geopark Det Sydfynske Øhav und der Naturstyrelsen (Naturbehörde) hinter dem Mountainbike-Trail steht.

Nicht umsonst wird Geld und Mühe investiert, um touristische Naturerlebnisse zu schaffen. Laut einer Analyse des Dansk Kyst- og Naturturisme (dänischen Küsten- und Naturtourismus) sind Nachhaltigkeits- und Klimaaspekte wichtige Faktoren, wenn Touristen das Ziel ihres Urlaubs wählen. Das bedeutet unter anderem, dass im Urlaub nachhaltige Aktivitäten wie Radfahren oder Wandern in der Natur möglich sein müssen.

Laut Umfrage wählen 25 Prozent aller dänischen Touristen ihren Urlaub nach diesen Faktoren aus, während es auf die Hälfte aller deutschen Touristen zutrifft. „Wir wollen es wirklich, und wir tun alles, es gut zu treffen. Ich denke, wir betrachten es pragmatisch und versuchen, es in allen möglichen Erfahrungen unterzubringen. Und dann tun wir, was wir können, denn man kann immer mehr tun“, sagt Anne Høyby.

Die neuen Ansprüche der Touristen wurden auch von der Tourismusorganisation Destination Fyn wahrgenommen. Sie haben eine neue gemeinsame fynske (fünische) Vision für nachhaltigen Tourismus geschaffen. „Wir brauchen Unternehmen, die Dinge anbieten, damit wir noch besser werden. Wir müssen den Touristen ein Erlebnis bieten, das sie mit ihren Erlebnissen auf Fyn dazu beitragen können, einen positiven Eindruck von Fyn zu bekommen“, sagt Laura Raidla, Entwicklungsleiterin bei Destination Fyn.

In der Vision stellt Destination Fyn acht Prinzipien für die Bemühungen um einen nachhaltigen Tourismus auf Fünen vor.

Die acht Prinzipien

  1. Wir verstehen Nachhaltigkeit im Tourismus auf Fünen und den Inseln als Prozess – nicht als Ziel.

2. Wir sehen den Tourismus auf Fyn und den Inseln als Teil eines lebendigen Ökosystems, in dem Wachstum und lokale Überlegungen im Gleichgewicht sind und als Voraussetzung füreinander angesehen werden.

3. Wir beziehen und engagieren unsere Gäste, um Fyn und die Inseln zu einem besseren Ort zu machen – vor, während und nach der Reise.

4. Wir arbeiten gezielt mit den touristischen Akteuren auf Fyn als Speerspitzen in unserer Arbeit mit Nachhaltigkeit im Tourismus zusammen.

5. Wir balancieren die Abwägung zwischen Nutzung und Schutz der Natur im Tourismus auf Fyn und den Inseln.

6. Wir spielen miteinander, um in unserer Kommunikation über Nachhaltigkeit im Tourismus auf Fyn und den Inseln einen sichtbaren, verständlichen und grünen Faden zu schaffen.

7. Wir machen Nachhaltigkeit im Tourismus einfach – leicht verständlich, einfach zu handhaben und einfach ein Teil davon zu werden.

8. Wir stellen uns der Realität, sind proaktiv, helfen bei der Lösung von Problemen und übernehmen Mitverantwortung.

Quelle: Destination Fyn

Am 16. Oktober wird der Mammut Trail eingeweiht, bei dem man im hügeligen Gelände ein kombiniertes Bike- und Hörerlebnis erleben kann. Aber obwohl die Deutschen einen großen Teil des Fyn-Tourismusmarktes ausmachen, hört man es nur auf Dänisch. „Es kann auch sein, dass wir deutsche Sprache hinzugefügt bekommen. Das können wir nebenbei machen“, sagt Anne Høyby.

Touristen wollen nachhaltige Urlaubserlebnisse. Foto: Ken Petersen

Quelle: TV2 FYN – übersetzt und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 18.09.2021

Fotos: TV2 FYN