(Allinge) – Es waren am Samstag zwei Deutsche aus Hamburg an Bord der Segelyacht „Bijou“, die direkt vor dem Hafen von Kampeløkke in Allinge auf Grund gelaufen ist.

Einen Tag später besuchten die beiden Männer den Ort und erzählten TV 2/Bornholm, was schief gelaufen ist. Der 81-jährige Carsten Crull und der 79-jährige Jens Claussen aus Hamburg hatten sich bei einem deutschen Vermieter ein Boot gemietet und machten wie schon so oft eine schöne Segeltour von Rügen nach Bornholm . Aber diesmal sollte es anders kommen.

Gestern um 16:12 Uhr wurden die Rettungsdienste zu der Meldung über ein auf Grund gelaufenes Segelboot gerufen. Die Insassen des Bootes mussten von Falcks Tauchdienst sicher an Land geborgen werden.

Am Sonntag wurden die beiden Deutschen zum Hafen von Kampeløkke in Allinge gebracht, wo die Yacht noch immer auf Grund liegt. Viele andere Neugierige wurden auch in den Hafen gebracht, um das Boot zu sehen.

„Wir kamen von Rønne hierher und machten dann eine Mittagspause in Hammerhavn. Es herrschte Ruhe, weil die Gegend windgeschützt war. Dann wollten wir nach Tejn und konnten auf der Karte sehen, dass es nur ca. 12 Kilometer entfernt ist. Also dachten wir: „Wir tun es!“

Aber als wir um die Ecke kamen, war es furchtbar windig, und es gab große Wellen, erinnert sich Carsten Crull an das dramatische Ereignis von Samstag. Während die hohen Wellen das Boot hin und her schlugen, erblickten die beiden Segler die Einfahrt zum Hafen von Kampeløkke.

„Wir dachten, es sei die Einfahrt zum Hafen. Doch als wir näher kamen, stellten wir fest, dass die Einfahrt für uns zu klein war. Da sei es aber schon zu spät gewesen“, sagt Carsten Crull. Die Wellen trieben das Schiff immer weiter an Land, bis es schließlich auf einige Felsen traf.

„Es war unbeschreiblich. Aber wir mussten nur schauen, wie wir da wegkommen. Wir waren gestrandet, und es gab keine Chance, von dort wegzukommen. Jemand an Land rief um Hilfe“, sagt Carsten Crull.

Schon nach kurzer Zeit standen die Rettungskräfte mit einem Team bereit, das die beiden Deutschen sicher an Land bringen konnte. Dann galt es, das Boot so nah wie möglich an die Gesteinsformation am Pier heranzuziehen, damit es stabiler lag.

Die seit den 1960er Jahren befreundeten Männer verfügen über mehr als 15 Jahre Erfahrung im Segelbootfahren. Und es ist nicht das erste Mal, dass sie auf Bornholm auf Grund gelaufen sind. „Vor sieben Jahren hatten wir in Sandvig einen ähnlichen Unfall. Wir kamen aus Christiansø und hatten Probleme mit dem Motor. Und dann bekam ich nach all der Aufregung Herzprobleme. Wir haben Kurs verloren, bis wir schließlich in Felsen gesegelt sind“, sagt Carsten Crull.

Damals kamen sie davon, keine weiteren Kosten zahlen zu müssen, da ihre Kaution den Schaden deckte. Dieses Mal mieteten sie das Boot jedoch von einem anderen Bootsverleih.

Quelle: TV2/Bornholm – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 20.09.2021

Foto: TV2/Bornholm