Begleitung von Fußballfans durch Schleswig-Holstein
(Kreis Herzogtum Lauenburg / Kreis Stormarn) – Am 25. September 2021 fand um 20:30 Uhr ein Fußballspiel in Rostock zwischen dem FC Hansa Rostock und dem FC Schalke 04 statt. Im Vorfeld des Spieles kam es bereits am Vormittag in Rostock Warnemünde zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Fangruppen.

Circa 200 Ultra-Fans des FC Schalke 04 wurden festgesetzt und mussten die Bereiche Rostock und Warnemünde verlassen und fuhren mit Bussen gegen 21:00 Uhr in Richtung Heimat. Die Fan- Busse wurden durch Kräfte der Landespolizei Schleswig-Holstein ab der Landesgrenze Mecklenburg-Vorpommern begleitet und gegen 23:45 Uhr an die Polizei Hamburg übergeben. Es kam zu keinen besonderen Vorkommnissen bei der Begleitung.
Pressemitteilung der Bundespolizeiinspektion Rostock und Polizeiinspektion Rostock: Fußballspiel der 2. Bundesliga F.C. Hansa Rostock gegen FC Schalke 04
(Rostock) – Am Sonnabend, den 25. September 2021, ist um 20:30 Uhr im Ostseestadion das Fußballspiel des F.C. Hansa Rostock gegen FC Schalke 04 angepfiffen worden. Die Mannschaften spielten vor rund 14.500 Zuschauern.
Zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung vor, während und nach der sportlichen Begegnung waren rund 1.200 Beamte der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern und der Bundespolizei im Einsatz.
Der überwiegende Teil der Fans des FC Schalke 04 fuhr individuell mit Pkw sowie mit öffentlichen Verkehrsmitteln, entsprechend der durch die Polizeiinspektion Rostock im Vorfeld gesteuerten Hinweise zur Anreise, nach Rostock. Von der Sammelstelle auf der Südseite des Hauptbahnhofes wurden die Fans in Begleitung von Polizeikräften mit Shuttlebussen zum Ostseestadion gebracht.
Bereits vor dem Spiel kam es gegen 11:45 Uhr im Bereich des Leuchtturmes in Warnemünde zu körperlichen Auseinandersetzungen zwischen ca. 300 Personen beider Fangruppen. Beim Eintreffen der Polizeikräfte waren die Personengruppen nicht mehr am Ereignisort, jedoch konnten Am Strom etwa 200 Personen aus dem Fanlager des FC Schalke 04 festgestellt werden. Im Zuge der polizeilichen Maßnahmen wurden die Personalien aufgenommen und verschiedene Beweismittel gesichert. Hierdurch kam es zeitweise zu Sperrungen der Straße. Anschließend begaben sich die angereisten Schalkefans mit Reisebussen auf polizeiliche Anordnung hin wieder auf den Heimweg. Dabei wurden sie durch Einsatzkräfte bis zur Landesgrenze begleitet. Die polizeilichen Ermittlungen, unter anderem wegen Landfriedensbruchs, dauern an.
Auf Seiten der Fans des FC Hansa Rostock wurden durch die Polizei zwei Fanmärsche in Richtung Stadion verzeichnet. Der erste startete gegen 18:30 Uhr vom Parkplatz Groß Schwaßer Weg mit bis zu 300 Personen. Beim zweiten Fanmarsch begaben sich rund 350 Personen ab der Carl-Hopp-Straße zum Stadion. Hierbei kam es zu keinen herausragenden Störungen.
Nach einem ruhigen Spielverlauf kam es kurz vor Spielende im Bereich hinter der Südtribüne zu Steinwürfen auf absichernde Polizeikräfte. Dabei wurde ein Beamter verletzt. Hier wurde eine Strafanzeige unter anderem wegen Körperverletzung erstellt. Ein Tatverdächtiger wurde durch die Polizeikräfte gestellt und identifiziert.
Weitere Ausschreitungen erfolgten nach dem Spielende auf dem Stadionvorplatz. Ersten polizeilichen Erkenntnissen zufolge wurden Steine und pyrotechnische Erzeugnisse geworfen, so dass ein Funkstreifenwagen der Landespolizei in Brand geriet. Ein zweites Polizeifahrzeug wurde in Mitleidenschaft gezogen. Durch schnelles Agieren der Polizeibeamten konnten der Brand zügig gelöscht und zwei Tatverdächtige gestellt werden. Diesbezüglich wurde eine weitere Strafanzeige wegen Landfriedensbruchs aufgenommen. In diesem Zusammenhang wurden drei Polizeibeamte verletzt. Ein Beamter wurde zur medizinischen Behandlung ins Klinikum verbracht.
Neben den Landfriedensbrüchen wurden zehn weitere Strafanzeigen aufgenommen (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Raub, räuberischer Erpressung, Körperverletzungen, Sachbeschädigungen sowie Besitz von Betäubungsmitteln). Die Rostocker Kriminalpolizei übernimmt bei allen Sachverhalten die Ermittlungen.
Quelle: Pressemitteilung der Polizeidirektion Ratzeburg und der Polizeiinspektion Rostock vom 26.09.2021 um 00:30 Uhr
überarbeitet und veröffentlicht von
Günter Schwarz – 26.09.2021
Foto: Archivbild