( Christiansø) – Der schwedische Maler Karl Isakson (geb. am 16. januar 1878 in Stockholm, gest. am 29. februar 1922 in København) malte das Krudthuset auf Christiansø 1911 zu einer Zeit, als die Malerei noch in der Entwicklung war und Ertholmene der Ort war, an dem man als Künstler sein musste, um Teil der Künstlerszene zu sein.

Das Gemälde von Krudthuset auf Christiansø, das gestern bei Bruun Rasmussen versteigert wurde, bezeichnet das Auktionshaus als „eine kunsthistorische Kuriosität“. Das hat vor nicht allzu langer Zeit viel mehr gekostet als die 50.000 Kronen (6.700 Euro), die der Käufer am Dienstagnachmittag berappen musste, um das Bild nach Hause zu tragen.

Die Werke des Malers Karl Isakson sind in den letzten Jahren leicht im Preis gefallen – werden aber immer noch als zentrale Figur in der Entwicklung der modernen Malerei bezeichnet.

Der Experte für moderne Kunst, Niels Boe-Hauggaard vom Auktionshaus in København, erzählte nach dem Hammerschlag am Dienstag über das Bild und über die glücklichen 1910er Jahre auf Christiansø. „Ein absolut prägender Ort für Karl Isaksons eigene Karriere, aber auch für eine ganze Gruppe anderer Künstler, die sich dort niederließen“, sagt Niels Boe-Hauggaard.

Autionator Niels Boe-Hauggaard

Der in Schweden geborene Karl Isakson lernte früh in seiner Karriere den Bornholmer Maler und Lehrer Kristian Zahrtmann kennen. Isakson wurde bis 1905 Schüler von Zahrtmann und ging einige Jahre später nach Ertholmene. Er kam 1911 an.

„Dieses war der Ort, wo es passierte – wo die frühe dänische Moderne an Fahrt gewann. Natürlich nach französischem und italienischem Vorbild, aber hier in Dänemark hat man die Möglichkeit, diese Art der Außenmalerei mit Fokus auf dieses klare Licht und die Farben zu pflegen“, sagt Niels Boe-Hauggaard.

Für Karl Isakson wurden Christiansø und Bornholm Orte, an die er immer wieder zurückkehrte. Ebenfalls in der Auktion am Dienstag enthalten war ein Gemälde aus dem Jahr 1918, auf dem der Maler eine Sommerlandschaft in Svaneke abgebildet hat. Es wurde für 80.000 Kronen (10.750 Euro) verkauft und gehörte zu den insgesamt sieben Gemälden mit Bornholm-Bezug, die den Auftakt der internationalen Auktion in Bredgade bildeten.

„Eine etwas ungewöhnliche Situation“, sagt Niels Boe-Hauggaard. „Der gesamte Ansatz unserer modernen Auktion war Bornholm, und das sagt etwas darüber aus, dass diese Künstler – Olaf Rude, Oluf Høst, Isakson und Lergaard – eine ziemlich starke Rolle in dieser frühen, modernen Kunstszene spielen“, sagt Niels Boe-Hauggaard .

Und das Interesse sei generell gut, sagt er. „Mit schönen Preisen. Einige sind etwas über die Bewertung hinausgegangen, andere etwas darunter. Und das sei bei Auktionen oft der Fall“, sagt Niels Boe-Hauggaard.

Das Christiansø-Bild von Karl Isakson tat beides nicht; Es landete genau auf der Einschätzung, die Bruun Rasmussen auf die 42 mal 50 Zentimeter große Leinwand gelegt hatte. Und 50.000 Kronen seien zufriedenstellend“, sagt Niels Boe-Hauggaard. „Das war ein sehr frühes Bild – von 1911. Es ist etwas ganz Besonderes“, sagt er.

Bruun Rasmussen setzt am Mittwoch seine internationale Auktion fort, bei der unter anderem wieder Gemälde von Olaf Rude, Oluf Høst und Karl Isakson versteigert werden.

Quelle: TV2/Bornholm – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 29.09.2021

Foto: TV2/Bornholm