(Markaryd) – Der Künstler lebte seit Jahren mit Morddrohungen und stand unter Polizeischutz. Einer der meistdiskutierten skandinavischen Künstler der letzten Jahrzehnte, der Schwede Lars Vilks, ist am Sonntag bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Bei dem Unfall starben auch zwei Polizisten, die Lars Vilks beschützten.

Vilks wurde 75 Jahre alt. Der Unfall ereignete sich auf der Autobahn E 4 bei Markaryd in der Provinz Kronobergs Län in Südschweden, wo am Sonntagnachmittag gegen 15:30 Uhr ein ziviler Polizeiwagen und ein Lastwagen kollidierten. In Dänemark ist Lars Vilks vor allem durch seine Anwesenheit beim Terroranschlag auf das Kulturhaus Krudttønden in København im Februar 2015 bekannt. Hier wurden Vilks und mehrere andere zu einer Debatte über Meinungsfreiheit und Blasphemie eingeladen.

Der dänische Filmemacher Finn Nørgaard wurde getötet, und später in der Nacht wurde auch ein Wachmann der Synagoge in der Krystalgade Dan Uzan durch Schüsse getötet. Lars Vilks selbst hat erklärt, dass er wahrscheinlich das Ziel des Angriffs auf Krudttønden war.

Eine Demonstration gegen Schweden und Lars Vilks in Lahore, Pakistan im Jahr 2007. Foto: Arif AL

2007 veröffentlichte Lars Vilks eine Karikatur, die den Propheten Mohammed als Hund darstellt. Es gab mehrere Morddrohungen und er hat daher lange unter Polizeischutz gelebt. Im Jahr zuvor war die Mohammed-Krise durch die von „Jyllands-Posten“ veröffentlichten Zeichnungen des islamischen Propheten ausgebrochen. Schon vor der Mohammed-Krise wurde Lars Vilks regelmäßig als provokativer Künstler bezeichnet. Sein bekanntestes Werk ist wohl die Holzskulptur Nimis im Naturschutzgebiet Kullen.

Lars Vilks arbeitet hier an der großen Holzskulptur Nimis. Foto: Niels Hjerrild

Noch ist unklar, was zu dem Unfall geführt hat, aber die Vorabinformationen deuten darauf hin, dass der zivile Polizeiwagen auf der falschen Fahrbahnseite gefahren ist. Hier kollidierte es mit dem Lkw und ging in Flammen auf. Der 45-jährige Fahrer des Unfallfahrzeugs wurde mit schweren Verletzungen zur Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert.

Der schwedische Polizeichef Anders Thornberg sagt in einer Pressemitteilung, dass er die Nachricht über die Toten mit großer Trauer aufgenommen habe. „Mit Bestürzung und großer Trauer habe ich die Nachricht erhalten, dass unsere beiden Kollegen und die polizeilich geschützte Person heute Nachmittag gestorben sind. Meine Gedanken seien bei Verwandten, Familien, Freunden und Arbeitskollegen“, sagt er.

Die Angehörigen der Verstorbenen wurden benachrichtigt.

Quelle: Danmarks Radio – übersetzt und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 04.10.2021

Fotos: Danmarks Radio