Internationale Maler besuchen Falster: „Es ist gesund, an so einrm schönen Ort zu sein“
Diese Woche haben sich 11 Maler aus dem In- und Ausland auf Falster niedergelassen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie auf die syddanske (süddänische) Insel gegangen sind, um die Landschaft zu malen und voneinander zu lernen.
„Ich finde es sehr gesund für einen Künstler, an einem so schönen Ort wie diesem mit guten Künstlern zusammen zu sein und Erfahrungen austauschen zu können. Es hilft einem zu wachsen – weil man sich gut mit anderen vergleichen kann“, sagt der aus Frankreich stammende Antonin Passemard.
Drei der Künstler kommen aus Dänemark. Die anderen aus Deutschland, Holland und Frankreich. Für eine Woche sind die Künstler im Falsterhus untergebracht, von wo aus sie hinaus in die Landschaft gehen und die nordöstlich-Falster Natur malen – sogenannte Plenargemälde.

„Es fühlt sich an wie in einer Malerfamilie, weil alle im selben Haus wohnen, wo wir gemeinsam kochen und essen“, sagt Corinna Weiner, die von Berlin auf die syddanske Insel gereist ist.
Es ist die lokale Malerin Eva Kobberrød, die die Initiative für das Malersymposium mit dem Titel „Maleri i landskabet“ (Malerei in der Landschaft) ergriffen hat. „Wir sind alle verschieden und sitzen abends zusammen und reden über Kunst und andere Dinge, und wir schauen uns die Bilder der anderen an und bekommen neuen Input“, sagt sie.

„Aber es geht nicht nur darum, was die Maler davon haben“, betont Eva Kobberrød. „Es muss dem Publikum die Landschaft auf neue Weise näher bringen. Die Leute neigen dazu, ihr Handy herauszunehmen, wenn sie die Landschaft fotografieren. Aber wenn du darin stehst und malst, bekommst du alles mit – du bekommst etwas vom Geist mit uns spürst ihn.“
Bei der Begegnung der Künstler geht es neben den Gemälden auch darum, voneinander zu lernen. „In erster Linie sieht man viele andere Künstler. Man redet mit ihnen und sieht, wie sie funktionieren und das gibt mir zumindest sehr viel“, sagt Janko Göttlicher. „Wir lernen die ganze Zeit. Und ich hoffe auch, dass die anderen etwas von mir lernen.“
Das Kultur-, Freizeit- und Siedlungskomitee der Gemeinde Guldborgsund hat einen Zuschuss aus dem Kulturfonds für das Malersymposium gewährt. „Es ist großartig, dass wir so etwas genießen können. Ich denke, es wird spannend, wir werden weiterziehen und mit jemandem aus Frankreich und anderswo zusammenarbeiten. Sie haben vielleicht andere Möglichkeiten als wir“, sagt der Maler Henning P. Larsen, der aus Væggerløse stammt. „Auch mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen, die aus anderen Ländern als uns kommen – das ist absolut erstaunlich, finde ich. Sie sind nicht so gut in Dänisch – aber wir müssen versuchen, durchzuhalten, in Englisch – oder Deutsch.“

BILD: Painter-c – Der Maler Henning P. Larsen aus Væggerløse freut sich, dass Falster ein Künstlersymposium mit internationaler Beteiligung veranstalten kann. Foto: Lasse Skovgaard – TV2 ØST
Henning P. Larsen sagt, dass ihm bereits eine geniale Methode aufgefallen ist, die ihm sein französischer Kollege vorgestellt hat. „Er hat eine große Kiste vor sich, auf der die ganze Farbe drauf ist. Er kann die verschiedenen Farben viel leichter passend zur Geltung bringen – das finde ich toll. Also muss ich nach Hause gehen und meine Kiste machen, wo ich meine Farbe drauf habe.“
Es ist viel besser. Es ist bei weitem nicht das erste Mal in der Geschichte, dass Künstler ihre Liebe über die Landschaften von Falster werfen. Das Fuglsang Kunstmuseum hatte es daher vor lauter Freude schwer, Ruhe zu bewahren, als es im Mai gelang, ein Landschaftsgemälde eines Motivs aus Falster des Malers Vilhelm Hammershøi in die Gegend zu holen.
Ob Hammershøi dem gerecht wird, was die Künstler diese Woche beim Symposium auf Falster schaffen, kann jeder Neugierige mitbestimmen, wann die Werke am kommenden Wochenende in der alten Schule in Bregninge in Horbelev der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Quelle: TV2 ØST – übersetzt und bearbeitet von
Günter Schwarz – 06.10.2021
Foto: TV2 ØST