Kommunen in Syd- og Sønderjylland nehmen evakuierte Kinder auf
Zwei von drei Frauen, die gerade mit 14 Kindern aus Syrien nach Dänemark evakuiert wurden, wurden am Donnerstag in Syd- og Sønderjylland (Süd- und Südjütland) bei gerichtlichen Verhören vorgeführt. Die Frauen befinden sich in Untersuchungshaft und werden ihre Kinder nicht im Gefängnis bei sich haben.
Stattdessen werden einige der Kinder in der Region bleiben. Nach Informationen von TV SYD sollen einige der aus Syrien evakuierten Kinder in einer Kommunee in Syd- og Sønderjylland bleiben. Die Informationen sagen nichts darüber aus, wie viele Kinder es sind oder wessen Kinder es sind.
Tenna Wilbert, leitende Polizeiinspektorin in der Rigspolitiets Nationale Beredskabsafdeling (Nationalen Reichspolizei Bereitschaftsabteilung), sagte jedoch auf einer Pressekonferenz, dass die Socialstyrelsen (Sozialbehörden) bereit seien, die Kinder zu betreuen, als sie in den betreffenden Kommunen ankam, in denen die Kinder untergebracht werden würden.
Die Direktorin der Socialstyrelsen, Ellen Klarskov Lauritzen, möchte nicht sagen, welche Kommunen die Kinder aufgenommen haben, da sie es für wichtig hält, Frieden um sie herum zu schaffen. „Die 14 Kinder müssen in die dänische Gesellschaft integriert werden. Sie müssen in Zukunft ein kindliches Leben in Sicherheit mit Schule und Frieden haben. Sie werden weder mit positivem noch mit negativem Vorzeichen eine Sonderbehandlung erhalten“, sagte sie am Donnerstag auf einer Pressekonferenz.
Die beiden Frauen, die in Kolding und in Esbjerg vor Gericht stehen, sitzen jeweils bis zu vier Wochen in Untersuchungshaft. Die Frau, die vor Gericht in Esbjerg vorgeführt wurde, ist ethnische Dänin. Sie hat fünf Kinder im Alter von drei bis 13 Jahren. Sie darf ihre Kinder eine halbe Stunde pro Woche mit der Polizei an ihrer Seite sehen.
Die vor Gericht in Kolding vorgeführte Frau besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft. Neben ihrer dänischen Staatsbürgerschaft ist sie auch Staatsbürgerin eines osteuropäischen Landes. Sie ist Mutter von acht Kindern. Sieben von ihnen wurden mit ihrer Mutter aus Syrien nach Dänemark evakuiert. Der älteste Sohn kam bereits 2019 nach Dänemark, weil er durch Schusswunden am Rücken schwer verletzt wurde. Die Frau darf ihre Kinder während der Haftzeit nicht sehen.
Nachdem die Gerichte entschieden haben, dass die Frauen in den nächsten vier Wochen ihren Alltag nicht mit den Kindern verbringen sollen, müssen die Kommunen diese Aufgabe übernehmen. Darüber hinaus erklärt die Direktorin der Socialstyrelsen, dass die Behörde den Kommunen helfen will, wie sie den Kindern am besten helfen können.
„Wir haben sie auf die kommenden Kinder vorbereitet. Und wenn sie Wissen oder Ratschläge zur Arbeit mit traumatisierten Kindern brauchten, beraten wir sie gern“, sagt Ellen Klarskov Lauritzen.
Quelle: TV2 SYD – übersetzt und bearbeitet von
Günter Schwarz – 08.10.2021
Foto: TV SYD