11 Jahre lang leitete Falck giftiges Löschwasser in der Nähe von Esbjerg ab
(Esbjerg) – Die Vorsitzende des Umweltausschusses ist schockiert, dass sie nicht über die illegale Einleitung informiert wurde. Seit 11 Jahren leitet Falck giftiges Löschwasser illegal in die Natur bei Esbjerg. Das schreibt die Tageszeitung „Jyllands-Posten“.
Im Wasser wurden deutlich erhöhte Werte des giftigen Fluors PFOS gemessen. In einem anderen Fall aus Korsør war genau diese Substanz dafür verantwortlich, dass 118 Bürger nach dem Verzehr von Fleisch vergiftet wurden. Laut der Zeitung hat die Kommune Esbjerg zufällig entdeckt, dass eine alte städtische Feuerwehrschule im Zeitraum von 2007 bis 2018 Löschwasser aus Feuerwehrübungen abgelassen hat, ohne dafür eine Genehmigung eingeholt zu haben. Dieses zeigt einen Zugriff auf Dokumente.
„Bereits 2006 wurde die Herstellung von PFOS-haltigem Feuerschaum verboten. Falck habe jedoch seit 2007 weder eine Verlängerung der Spritzerlaubnis beantragt noch erhalten“, schreibt die Zeitung. Trotzdem sind die Emissionen weitergegangen.
Nachdem die Kommune versehentlich das illegale Versprühen von Löschwasser entdeckt hatte, schickte sie eine Warnung an Falck, dass es nicht weitergehen dürfe. Die Bekanntmachung beinhaltete auch ein Angebot zum Anschluss an die Abwassersysteme der Kommune. Falck sollte jedoch zwei Wasserproben an die Kommune einschicken.
Diese zeigten Werte von PFAS – ein Sammelbegriff, zu dem PFOS gehört – die 500-mal über dem Grenzwert lagen. Die Schlussfolgerung eines Chemieingenieurs aus der Region Syddanmark (Süddänemark) war, dass vom Uglvig Bæk (Ulvig Bach) in der Nähe von Esbjerg insgesamt sechs Kilo PFAS in das Gebiet eingeleitet wurden.
Laut Bjarne Strobel, außerordentlicher Professor für Umweltchemie an der Universität København, ist es „absolut wild“. „Nichts sei nötig, damit dieser Stoff eine mögliche Umweltkatastrophe auslöste“, sagt er. „Das Ernsthafte an PFAS ist, dass es nicht abgebaut wird. Wenn es zuerst in die Fische im nahegelegenen Fluss gelangt, wird es später in die Menschen eindringen, die sie essen.“
Die Kommune Esbjerg teilt jedoch nicht den beängstigenden Verdacht auf Umweltverschmutzung. „Nach vorläufiger Einschätzung der Kommune Esbjerg aufgrund der aktuellen Umfrageergebnisse stellt die Verschmutzung keine signifikante Gefahr für Mensch, Natur oder Trinkwasserinteressen dar“, schreibt die Kommune in einer E-Mail.
Falck wollte nicht interviewt werden, entschuldigt sich aber bei der Zeitung für die jahrelange, illegale Entlassung.
Quelle: TV2 SYD – übersetzt und bearbeitet von
Günter Schwarz – 09.10.2021
Foto: TV SYD