Die EU-Fischereiminister übersehen das eigentliche Problem in der Ostsee, wenn es um die Fischerei geht. So klingt es von einem lokalen Fischer und Fischhändler. Er weist darauf hin, dass es Robben und Kormorane sind, die es Fischen und Fischern schwer machen.

Die EU-Fischereiminister werden am Montag und Dienstag einen Plan zur Verbesserung der langfristigen Nachhaltigkeit der Fischbestände in der Ostsee vorlegen. Der Internationale Rat für Meeresforschung, auch ICES genannt, weist auf eine Reihe von Interventionen hin. Doch laut Fischer und Fischhändler Bo Johansen übersehen sie die eigentliche Herausforderung.

Bo Johansen weist darauf hin, dass einige andere Jäger der Natur die Ursache für den Fischmangel sind. „Das Hauptproblem besteht darin, die Robbenpopulation zu reduzieren. Bis zu diesem Niveau geht es der Ostsee selbst also gut. Und auch Kormorane seien ein großes Problem“, sagt er.

Wenn es nach der EU-Kommission geht, müssen die Dorsch-Quoten im nächsten Jahr um 92 % gesenkt werden. Ebenso sprechen Experten des ICES von einer vollständigen Einstellung der Lachsfischerei unter anderem für Berufsfischer. Etwas, das im Extremfall den Abschied von Bo Johansens Fischkutter bedeuten kann.

„Dann müssen wir unsere Schiffe verschrotten, damit wir sie loswerden. Auch das Liegen kostet Geld“, sagt Bo Johansen. Bo Johansen fordert, dass die Erfahrungen und das Fachwissen der Fischer gehört werden. „Ich verstehe nicht, dass sie nicht versuchen, auch den Fischern ein wenig zuzuhören“, sagt er.

Der Ministerrat tagt am Montag und am Dienstag. Dann müssen sie zum vorläufigen Vorschlag der EU-Kommission zu den Fangmöglichkeiten in der Ostsee für 2022 Stellung beziehen.

Quelle: TV2/Bornholm – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 09.10.2021

Foto: TV2/Bornholm