Ekelhaft: Nagelneues Seebad war mit Fäkalien verseucht
(Skanderborg) – Das im Juni eingeweihte Seebad in der Stadt Skanderborg stellte sich nun kurz vor der Eröffnung als stark durch Enterokokken verseucht heraus. Es gab nur Freude und Politiker in Badekleidung, als die Kommune Skanderborg Ende Juni das neue Seebad der Kommune am Kulturhuset in der Stadt Skanderborg einweihte.
Die Reaktion wäre jedoch anders ausgefallen, wenn die vor Freude strahlenden und glücklichen Badegäste gewusst hätten, dass nur 10 Tage vor Eröffnung des 28 Millionen Kronen (3,76 Mio. Euro) teuren Seebades Fäkalien im See gefunden wurden. Messungen zeigten, dass das Wasser des Sees stark durch Enterokokken aus Fäkalien belastet war.
TV2 ØSTJYLLAND konnte am Freitag mitteilen, dass die Enterokokken-Konzentration im gemessenen Zeitraum 15-mal höher war als erlaubt. Es ist nicht bekannt, woher die schädlichen Enterokokken-Bakterien stammen. In unmittelbarer Nähe des neuen Seebades befinden sich jedoch mehrere Überlaufrohre aus dem städtischen Abwassersystem. Überlastet beispielsweise Starkregen das Kanalnetz und die Kläranlage der Stadt, kann in der Nähe des Seebades ein Gemisch aus Regen- und Abwasser in den See fließen.
Die Skanderborg Forsyning, zuständig für die Kanalisation der Kommune, bestreitet gegenüber TV2 ØSTJYLLAND, dass es bis zu den kritischen Messungen im Juni einen Überlauf zum See gegeben habe. Dennoch kann der Versorger die Umweltverschmutzung nicht erklären.
Eine E-Mail des Statens Serum Instituts an TV2 ØSTJYLLAND lautet: „Enterokokkenfunde sind ein Hinweis auf eine fäkale Kontamination, d. h. der Befund deutet darauf hin, dass Abwasser in das Badegewässer gelangt ist. Daher besteht die Möglichkeit, dass sich im Wasser alle möglichen Bakterien und Viren befinden, die Krankheiten verursachen können.

Die Entdeckung der kurzfristigen Enterokokkenverschmutzung im Skanderborg-See erfolgt nach der Enthüllung von TV2 ØSTJYLLAND, dass mehrere Überlaufgenehmigungen von Skanderborg Forsyning nicht genehmigt wurden. Bürgermeister Frands Fisher bestreitet jedoch, dass Störungen oder Mängel im kommunalen Abwassernetz die Ursache für schädliche Enterokokkeneinleitungen in den Skanderborg-See sein sollten.
„Das passiert auch in København und in Aarhus, und es ist wichtig, dass wir die Badegewässerqualität ständig im Auge behalten“, sagt er.
Können die Bürger von Skanderborg sicher sein, dass beim nächsten Sprung ins Meeresbad keine Enterokokken im Wasser sind? „Sie können sich absolut sicher sein, dass der Vertrauensarzt festgestellt hat, dass das Wasser in Ordnung ist. Das bedeutet, dass sie die entnommenen Wasserproben beurteilen und wenn die Wasserqualität den Normen entspricht, ist das Wasser geöffnet und man baden kann und sicher ist.“
Quelle: TV2 ØSTJYLLAND – übersetzt und bearbeitet von
Günter Schwarz – 09.10.2021
Foto: TV2 ØSTJYLLAND