Nach neuen Zahlen endet jeder dritte Versuch, Sozial- und Gesundheitsassistenten sowie Sozial- und Gesundheitspersonal in Nordjylland (Nordjütland) zu rekrutieren, vergeblich. Neue Gesichter und unerfahrene Hände – das lernen viele Senioren in den nordjütländischen Pflegeheimen täglich kennen.

Die Arbeitgeber in Nordjytland haben von Dezember 2020 bis Mai 2021 mehr als 900-mal vergeblich nach Sozial- und Gesundheitspersonal oder Sozial- und Gesundheitsassistenten gesucht. Das zeigen neue Zahlen der Styrelsen for Arbejdsmarked og Rekruttering (Agentur für Arbeitsmarkt und Einstellung). So decken ungelernte Vertretungen Abend-, Tag- und Nachtschichten ab.

Es kommen oft andere Mitarbeiter. Sie kennen die Bewohner nicht, zu denen sie kommen. Und sie verfügen auch nicht über die erforderliche Professionalität, um die Arbeiten, zu denen sie eingesetzt werden, abzudecken“, sagt Annette Press, Sektorvorsitzende der Gewerkschaft FOA in Mariagerfjord.

„Befristete Stellen in den Pflegezentren, sowohl Tag- als auch Abendschichten, werden alle mit verschiedenen ungelernten Ersatzkräften besetzt“, sagt Anette Press.

Laut der FOA sind große Veränderungen erforderlich, um die Situation zu ändern und mehr Fachkräfte in die Altenpflege zu bringen. „Es bedarf großer Anstrengungen, um mehr Absolventen für den Bereich zu gewinnen und zu halten“, sagt der FOA-Sektorvorsitzende Torben Hollmann in einer Pressemitteilung.

„Der massive Mangel, den wir jetzt sehen, ist das Ergebnis vieler Jahre, in denen die Teilnahme an Sozial- und Gesundheitserziehung zu gering war“, erklärt er und nennt die Situation alarmierend.

In der Kommune Mariagerfjord wurden diesbezüglich bereits Anstrengungen unternommen. Hier wurde vereinbart, die Qualifikation von Assistenten*jnnen im Sozial- und Gesundheitspersonal pro Jahr zu zu erhöhen. Geplant ist auch, neue Absolventen für sechs Monate einzustellen, damit sie einen Bezug zur Kommune bekommen.

Darüber hinaus gibt es in der Kpmmune auch zwei studentische Mentoren, die sich dafür einsetzen, Schulabbrüche zu verhindern. „Es reicht einfach nicht, überhaupt nicht, um die Lücke zu füllen, die wir bereits haben“, sagt Annette Press.

Quelle TV NORD – übersetzt und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 09.10.2021

Foto: TV NORD