(Assens) – Die häusliche Pflege in Assens wird künftig mit Elektroautos betrieben, nachdem die Kommune 66 Elektroautos angeschafft hat. Die ersten werden in wenigen Wochen geliefert.

Als die Kommune Assens letztes Jahr Autos in der häuslichen Pflege ersetzen musste, fiel die Wahl zunächst auf Benzinautos statt auf Elektroautos. Dabei ist Assens eine Klimakommune, die sich verpflichtet hat, ihre CO₂-Emissionen jährlich um zwei Prozent zu reduzieren.

Die Entfernungen, die die kommunale häusliche Pflege mit dem Auto zurücklegt, galten damals als zu groß, als dass Elektroautos sinnvoll wären. „Als Kommune müssen wir mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben. Wir können einige Fantasieprojekte durchführen, die zu Boden fallen, weil sich herausstellt, dass es in der Realität nicht möglich ist“, sagte Bürgermeister Søren Steen Andersen (Venstre / Rechliberale Partei) im Oktober letzten Jahres unter anderem gegenüber TV 2 Fyn.

Klimagemeinde

  • Die Kommune Assens ist eine der sogenannten Klimagemeinden, die mit der Danmarks Naturfredningsforening (Dänische Gesellschaft für Naturschutz) eine Vereinbarung zur Reduzierung der CO₂-Emissionen um zwei Prozent pro Jahr unterzeichnet hat. Zwei von drei dänischen Kommunen sind Klimagemeinden.
  • Im Zeitraum 2008-2013 hat die Kommune Assens ihre CO₂-Emissionen um 25 Prozent gesenkt, indem sie in die energetische Verbesserung der Gebäude der Kommune investiert, den Fahrverbrauch reduziert und eine energiesparende Straßenbeleuchtung eingeführt hat.

Quelle: DN og Assens Kommune

Er betonte damals, es fehle nicht am Willen, sondern man werde nur dann auf Elektroautos umsteigen, wenn es praktisch und wirtschaftlich sinnvoll sei, was es im Oktober vergangenen Jahres nicht getan habe, so der Bürgermeister. „Wären wir ähnlich wie Frederiksberg, wo die Menschen übereinander statt nebeneinander leben, dann könnten wir auch Elektroautos für alles haben, etwa für die häusliche Pflege, die einen Großteil unseres Fuhrparks färt“, klang es unter anderem.

Obwohl sich die Geografie in Assens nicht wesentlich verändert hat, wurde es dennoch als sinnvoll erachtet, einen Großteil der Autoflotte jetzt auf Elektroautos umzustellen. Die Kommune hat gerade eine Vereinbarung über den Kauf von 66 neuen Elektroautos für die häusliche Pflege getroffen. Die ersten werden in wenigen Wochen geliefert.

Gleichzeitig wurde mit dem ortsansässigen Unternehmen Base2Charge ein Vertrag über den Kauf von 35 Ladestationen für die Neuwagen geschlossen. Allerdings sei man laut Bürgermeister noch nicht bereit, komplett auf Elektroautos umzusteigen.

„Wir kaufen 66 Autos, aber wir hätten auch 100 Autos kaufen können. Es wird eine gewisse Anzahl in dieser Fahrzeugflotte von Hybridautos und Benzinautos verbleiben, weil einige Orte nicht für Elektroautos geeignet sind. Aber jetzt packen wir es so gut wie möglich an. Die Entwicklung war in diesem Jahr auch ziemlich stark“, sagt Søren Steen Andersen. „Wir konzentrieren uns stark auf die Reduzierung der CO₂-Emissionen und das Erreichen nationaler Ziele. Dann müssen wir auch bei uns selbst anfangen.“

Zu den Mitarbeitern in der häuslichen Pflege, die künftig mit Strom fahren werden, gehört Heidi Mikkelsen, die Sozial- und Gesundheitsassistentin ist. Bei ihrem Job fährt sie durchschnittlich 70 Kilometer pro Tag. „Wir können dann hoffen, dass wir mit den Batterien mit einer Ladung weit fahren können, damit sie nachts geladen wieder werden können“, sagt sie.

Die 35 Ladestationen werden auf mehrere Standorte in der Lommune verteilt. Die ersten 14 werden am 1. November 2021 fertig sein. Acht davon in Tommerup und sechs in Haarby. „Du fährst auch als Sozial- und Gesundheitsarbeiterin zu Noteinsätzen raus, und dabei musst du die Sicherheit haben, dass das Auto genug Strom hat, um wieder nach Hause oder zum nächsten Patienten zu kommen“, sagt Heidi Mikkelsen.

„Doch ob Strom oder Benzin das Auto antreibt, ist nicht unbedingt entscheidend“, sagt Jeanette Johansen, Leiterin der häuslichen Pflege in Tommerup. „Ich denke eigentlich, dass sie sich am meisten auf das Automatikgetriebe freuen, weil das Schaltgetriebe Beine und Arme belastet, und dann ist es natürlich auch schön, umweltbewusst herumzufahren“, sagt sie.

Quelle: TV2 FYN – übersetzt und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 09.10.2021

Fotos: TV2 FYN