Wermelin: „Eine sehr unglückliche Situation“
Umweltministerin Lea Wermelin (Socialdemokraterne) hält es für bedauerlich, dass die Fischerei einen Punkt erreicht hat, an dem die Quoten so stark reduziert werden müssen. Sie hält es jedoch für notwendig, um die Ostsee zu retten.
Wenn die Dorschquoten in der Ostsee ab dem nächsten Jahr um 88 Prozent gesenkt werden, glauben viele , dass es die letzte Todesglocke für die kommerzielle Fischerei von Dänemarks Ostseefischer ist. Es wird sehr schwierig sein, vom Fischfang zu leben, dass wahrscheinlich viele Boote abgewrackt werden müssen und viele Fischer einen neuen Job finden müssen.
Umweltministerin Lea Wermelin ist im Namen der Fischer traurig und hält die Lage für sehr bedauerlich. „Für die Fischer, deren Fischfang in ihrer DNA liegt, ist es ernst, dass wir hier angekommen sind“, sagt Lea Wermelin.
Ursprünglich war der Vorschlag der EU-Kommission, die Kabeljau-Quoten um 92 Prozent zu reduzieren, doch Fischereiminister Rasmus Prehn verhandelte gemeinsam mit seinen europäischen Kollegen eine Reduzierung um 88 Prozent. Die neuen Quoten basieren laut Umweltminister auf einem ausgewogenen Verhältnis zwischen dem Nutzen für die Fischer und der Rettung des Dorschbestands, der in der Ostsee seit vielen Jahren schwierig ist.
„Ich denke, viele wollen den Umweltzustand in der Ostsee so gut wie möglich haben, und deshalb ist auch die Idee gekommen, aus Respekt vor den wissenschaftlichen Gutachten über den Zustand in der Ostsee zu verhandeln“, sagt Lea Wermelin.
Sie führt aus, dass es ein Gleichgewicht geben muss, wo man jetzt und hier etwas für die Fischer tut, aber auch jetzt etwas für die Ostsee tun muss, wenn man sicherstellen will, dass in Zukunft weiterhin gefischt werden kann. Es gibt viele geteilte Meinungen darüber, warum der Dorschbestand so schlecht ist, wie er ist. Einige Experten glauben, dass es an der Fischerei liegt. Eine unter ihnen, Maria Vang Johansen, ist Professorin an der Universität København.
Sie glaubt, dass der Fischfang unter anderem die Nahrungsgrundlage des Dorsches, wie die Sprotte, ausgerottet hat. Manche glauben, dass es an den Robben liegt. Hier ist Kurt Buchman von der Technischen Universität Dänemark einer der Befürworter. Ihm zufolge lieben die Robben auch Dorch und fressen so viel, dass es statt auf den Dorsch eine Regelung für die Robben geben sollte.
Die Umweltministerin will keinen Grund nennen. „Es gibt viele Faktoren, auf die wir in den letzten Jahren versucht haben, zu reagieren“, sagt Lea Wermelin.
Quelle: TV2/Bornholm – übersetzt und bearbeitet von
Günter Schwarz – 13.10.2021
Foto: TV2/Bornholm