(Løkken) – Danmarks Naturfredningsforening (Dänische Gesellschaft für Naturschutz) ist besorgt über den großen Eingriff in die geschützte Natur, den die Pläne für ein unterirdisches Besucher- und Informationszentrum unter dem Leuchtturm Rubjerg Knude vorsehen.

Ein Besucherzentrum, in die Duene und unter dem Rubjerg Knude Fyr (Leuchtturm) zu graben, ist für die einen eine geniale Idee, für die anderen ein Luftschloss oder ein schockierender Mangel an Respekt vor den Werten der Natur. Unabhängig davon, ob es der Gruppe, die mit Murer-Kjeld an der Spitze auch hinter dem Umzug des Leuchtturms stand, gelungen ist, das Projekt zum Leben zu erwecken, wird es ein langer Prozess sein, der vor den Initiatoren liegt.

Unter dem Sand wollen die Menschen hinter der Verlegung des Leuchtturms ein 70 Meter langes Rohr verlegen, das ein unterirdisches Besucher- und Informationszentrum enthalten wird. „Die örtliche Naturfredningsforening steht nicht hinter der Idee eines solchen Informationszentrums und sieht es im geschützten Natura-2000-Gebiet skeptisch“, sagt Arnold Simonsen, Vorsitzender der Naturfredningsforening in Hjørring. „Das jetzt beschriebene Projekt klingt aus mehreren Gründen gewaltig. Unter anderem, weil es viel Schutz des Naturgebiets verletzt und es ein Eingriff in die Küstenschutzlinie ist, den wir für wichtig halten“, sagt er.

Das Verbreitungszentrum muss als 70 Meter langes Rohr konzipiert sein, das sich in die Landschaft zurückziehen kann, wenn Wetter und Wind die Düne zerfressen. Foto: Hans Ravn

„Es wurde schon einmal gemacht, also warum nicht? Das Graben und Arbeiten im Schutzgebiet war zuvor erlaubt – es geschah vor zwei Jahren beim Umzug des Leuchtturms, also ist die Idee nicht ganz tot geboren“, meint der Folketingsabgeordnete der rechtsliberalen Partei Venstre, Karsten Lauritzen. „Damals sagten die Leute auch, das geht gar nicht, das darf man nicht, und man würde nie das Geld dafür finden. Aber es gelang trotzdem, daher denke ich, dass sich der Spruch, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, erneut als richtig erweisen wird“, sagt er.

Auch am anderen Ende des politischen Spektrums wird der Vorschlag begrüßt. „Wir müssen sicherstellen, dass die natürlichen und ökologischen und geologischen Werte erhalten bleiben, aber wenn es in diesem Rahmen möglich ist, ist dieses ein sehr spannendes und visionäres Projekt“, sagt Peder Hvelplund, Sprecher für Umwelt und Natur der Enhedslisten (Einheitsliste).

Eine Wanderzone ist in dem Projekt enthalten. Foto: Architekturbüro Bundgaard (Visualisierung)

Für die Enhedslisten kann das Projekt nur dann etwas werden, wenn staatliche Behörden und Interessenvertretungen frühzeitig eingebunden werden, während Karsten Lauritzen bereit ist, für die Aufnahme des Projekts in das Finanzgesetz zu kämpfen. „Die anderen Dinge, für die ich und andere engagierte Kollegen gekämpft haben waren der Atombunker Regan West in Skørping, das Koldkrigsmuseum ( Kalte Kriegs Museum) in Bagenkop und andere Dinge, die gelungen sind – vielleicht nicht immer sofort, aber mit der Zeit. Deshalb halte ich dieses auch für möglich, wenn man das will“, sagt er.

Im Ortsverband der Naturfredningsforening befürchten sie, dass es bei einer Genehmigung des Projekts zu einer Initialladung werden könnte. „Wenn wir akzeptieren, dass Sie so ein Projekt realisieren, wer kann dann nicht woanders hinkommen und sagen: ,Wir wollen auch so ein Projekt machen, denn sie haben ja auch eines am Leuchtturm gemacht’“, heißt es vom Ortsvorsitzenden Arnold Simonsen.

Quelle TV NORD – übersetzt und veröffentlicht von

Gü Schwarz – 23.10.2021

Fotos: TV NORD