100 Meter langer Lastkahn bei Rødbyhavn an Land getrieben
(Rødbyhavn) – Einer der Kähne, mit denen Steinmaterial zum neuen Arbeitshafen auf der Fehmarn-Baustelle geschleppt wurde, hat sich am Donnerstag bei dem Sturm losgerissen und ist an Land getrieben.
Am Donnerstag in der vergangenen Woche zog ein kräftiger Wind über die Region und die umliegenden Gewässer. Bei der Fehmarnbelt-Baustelle riss der starke Wind mit Windböen einen Lastkahn los. Dieses bestätigte Jens Villemoes, Pressechef der Femern A/S. „Am Donnerstagabend riss sich einer der Lastkähne von der Anlegestelle am Arbeitshafen los. Von hier aus trieb es einige Kilometer nach Südosten, wo er an den Strand trieb und auf Grund lief“, erklärte er und fügte hinzu: „Wir haben viele dieser Lastkähne, die der niederländische Auftragnehmer für unsere Deponien rund um den Arbeitshafen verwendet. Sie können sich nicht aus eigener Kraft bewegen, sondern werden von Schleppern bewegt.“
Der Lastkahn trägt den dezenten Namen CF 4 und dient der Steinbewegung im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Arbeitshafens für den Fehmarnbelt-Tunnelbau. Von diesem Hafen aus sollen die gewaltigen Tunnelelemente bis zum 18 Kilometer langen Absenktunnel in den kommenden Jahren gebracht werden.
Die CF 4 ist eine sogenannte Flachbodenbarge und insgesamt 100 Meter lang. Trotz seiner Größe war das außer Kontrolle geratene Schiff jedoch zu keiner Zeit eine Gefahr für Mensch oder Natur. „Es waren keine Menschen in Gefahr, niemand wurde verletzt – und es besteht keine Gefahr des Verschüttens von Chemikalien oder sonstigem“, erklärte Jens Villemoes und fügt hinzu: „Ein Lastkahn ist genau genommen nur eine große schwimmende Badewanne – eine Art Anhänger auf dem Meer, der verwendet wird, um Materialien auf dem Wasser zu bewegen.“
Im Fehmarnbelt-Tunnelbau spielen Lastkähne generell eine vielseitige Rolle. So haben die Auftragnehmer im Frühjahr 2021 einen weiteren Lastkahn abgesenkt, mit dem Ziel, eine temporäre Arbeitsplattform zu errichten. Aber auch Lastkähne werden eingesetzt, um das viele tausend Tonnen Gesteinsmaterial zum Bau der Piers des Arbeitshafens zu transportieren. Die CF 4 muss daher auch nach Plan so schnell wie möglich freigeschleppt und wieder an die Arbeit kommen“, sagt der Pressesprecher.
Jetzt liegt er am Strand vor Anker, und der niederländische Bauunternehmer beobachtet ihn sowohl von der Land- als auch von der Seeseite aus genau. Sie haben auch Schlepper bereit, die ihn bei schönem Wetter freiziehen können – es kann sein, dass sie heute schon damit loslegen.
Auch bei starkem Wind sollte sich ein Wasserfahrzeug nicht losreißen können, räumt Femern A/S ein, weshalb nun untersucht werden muss, was möglicherweise schief gelaufen ist. „Es ist sehr ungewöhnlich, dass sich ein Lastkahn auf diese Weise losreißt, und unser niederländischer Auftragnehmer untersucht, wie es geschehen könnte“, sagte Jens Villemoes
In der Nacht zum Samstag wurde der Lastkahn CF 4 von der Stelle, an der er auf Grund gelaufen war, freigeschleppt.
Quelle: TV2 ØST – übersetzt und bearbeitet von
Günter Schwarz – 24.10.2021
Foto: TV2 ØST