(Reinfeld) – Das Karpfenfest in Reinfeld im Kreis Storman hat zwar stattgefunden – allerdings ohne Abfischen. Das hat es so noch nicht gegeben, ein Abfischen des Herrenteichs ganz ohne Karpfen.

„Schuld sei der viele Regen der vergangenen Tage“, sagte Teichwirt Alfred Wenskus und fügte hinzu: „Aber das ist die Natur“.

Da am Wanderweg rund um den Herrenteich umfangreichen Bauarbeiten statt finden, bat das Bauamt Alfred-Wenskus, das Wasser aus dem 12. Jahrhundert stammenden künstlich angelegten Fischteich so schnell und so tief wie möglich abzulassen. Der Teichwirt befolgte die Bitte, des Bauamts, doch dann kam am Donnerstag der Dauerregen, der alles zunichte machte. Die Schleie und Barsche schwammen mit der Strömung ohne Probleme ins Fischhaus, nur die Karpfen nicht. Sie machten kehrt und schwammen dorthin, wo das Wasser tiefer ist. Und von tiefen Wasserstellen gibt es zurzeit reichlich im Herrenteich.

Teichwirt Alfred Wenskus

Die vielen Gäste, die sich zum Abfischen in Reinfeld eingefunden hatten, waren zunächst enttäuscht. Bis auf ein paar Plötzen, Barsche und Schleien konnten die zwölf Helfer nichts aus dem Teich ziehen. Im vergangenen Jahr fingen die Männer in Fischerkleidung locker zehn Zentner pro Netz.

Abfischen im Herrenteich

Die Besucher am Herrenteich hat das aber nicht gestört, obwohl es heute generell keinen Fischverkauf gegeben hätte. Die Gäste und Einheimischen mussten nicht auf ihren Traditionskarpfen verzichten, denn der Teichwirt hatte vorgesorgt und genug Karpfen vom Abfischen des Schulteichs übrig behalten. Auch bewirtschaftet er noch einen Teich im Kreis Segeberg, von dem Fische geholt werden konnten. Auf dem Karpfenplatz fand ein Volksfest mit Musik, Gastronomie, Kinderkarussells und Feuershow statt.

Volksfest am Reinfelder Herrenteich anlässlich des Abfischens im Jahr 2016

Trotz aller Widrigkeiten am hetigen Tag mussten die Gäste und Einheimischen auch nicht auf ihren Traditionskarpfen verzichten, denn der Teichwirt hatte vorgesorgt und genug Karpfen vom Abfischen des Schulteichs übrig behalten. Auch bewirtschaftet er noch einen Teich im Kreis Segeberg, von dem Fische geholt werden konnten.

„Die abgefischten Karpfen müssen noch mindestens zehn Tage im klaren Wasser schwimmen, damit sie ihren moderigen Geschmack des Karpfenteichs verlieren“, erklärt Alfred Wenskus.

Dadurch hat der Karpfen wieder an Beliebtheit gewonnen. So ging dann auch so mancher Sechspfünder über die Theke des Fischers.

In den kommenden Tagen werden nun Nachtschichten eingelegt, um die Karpfen abfischen zu können.

Ein Volksfest rund um den Herrenteich in Reinfeld mit Musik, Gastronomie und Feuershow hat aber trotzdem statt gefunden.

von

Günter Schwarz – 24.10.2021

Fotos: Archivbilder