Jetzt muss das Fährpersonal alle Handbremsen der Kraftfahrzeuge an Bord überprüfen
(Hvalpsund) – Nachdem ein Lkw über die Brückenklappe der Fähre „Mary“ krachte und im Limfjord verschwand, weil der Fahrer vergessen hatte, die Feststellbremse anzuziehen, müssen nun vor der Überfahrt alle Feststellbremsen überprüft werden.
Bei der Fahrt zwischen Hvalpsund und Sundsøre liegt jetzt ein besonderer Fokus darauf, auf der Fähre zu bleiben. Es passiert, nachdem am Dienstagmorgen eine ruhige Fahrt mit der Fähre „Mary“ hätte sein sollen, die zu einem dramatischen Ereignis wurde. Plötzlich kam ein Lastwagen ins Rollen und krachte schließlich durch die Brückenklappe und verschwand im Limfjord. Der Lkw-Fahrer hatte vergessen, die Feststellbremse anzuziehen und hatte den Lkw verlassen, um mit dem Überfahrtsleiter auf der Fähre seinen Morgenkaffee zu trinken.
Nun hat es Konsequenzen für den täglichen Betrieb der Fährverbindung, denn die Søfartsstyrelsen (Seeschifffahrtsbehörde) hat gegenüber der Fährgesellschaft angekündigt, einen Aktionsplan zu fordern, wie die Fährgesellschaft dafür sorgt, dass nicht wieder ein Fahrzeug über die Rampe rollt und im Wasser landet.
Diese Ankündigung bedeutet, dass das Personal im Zusammenhang mit der Überfahrt sicherstellen muss, dass alle Fahrzeuge an Bord die Feststellbremse angezogen haben, bevor die Fähre ablegen und die Überfahrt beginnen kann.
„Wir weisen alle Kraftfahrer an Bord darauf hin, dass sie daran denken müssen, die Feststellbremse bzw. die Handbremse anzuziehen, ebenso wie wir Schilder anbringen, die darauf hinweisen, dass Sie sich an die Feststellbremse erinnern. Darüber hinaus haben wir die Informationen auch auf Facebook geschrieben“, sagt der Betriebs- und Bauleiter in der Kommune Vesthimmerland, Kent Vestergård.
Die Hvalpsund-Sundsøre Færgefart i/s ist im Besitz der Kommunen Vesthimmerland und Skive, und die Kommune Vesthimmerland ist für die Verwaltung der Fähre Mary verantwortlich.
Die Søfartsstyrelsen arbeitet nun an einem Bericht über den Unfall bei der Überfahrt am Dienstag, um herauszufinden, was passiert ist und wie es möglich sein könnte, dass ein Lastwagen und ein Anhänger im Limfjord landen. Kent Vestergård fügt hinzu, dass die Maßnahmen zur Überprüfung der Handbremsen daher vorübergehend sind – je nach Schlussfolgerung des Berichts.
Die Fähre „Mary“ befördert seit 2006 Menschen auf der nur zehnminütigen Fahrt zwischen Vesthimmerland und Salling, die Fähre ist jedoch seit Dienstag wegen des Unfalls außer Betrieb. Die Brückenklappe der „Mary“ sowie die Hydraulik der Faehre sind beschädigt.
Die Hvalpsund-Sundsøre Færgefart hat die Fähre „Sleipner“ von der Nachbargesellschaft Fursund Færgeri gemietet, um den Fährbetrieb bis zur Wiederinbetriebnahme der eigenen Fähre „Mary“ aufrecht zu erhalten. Doch die „Sleipner“ startete am Mittwochmorgen nicht wie geplant. Kurz vor Mittag teilte die Søfartsstyrelsen mit, dass sie für den Einsatz der Charterfähre eine Stellungnahme der Fährgesellschaft benötige. Daher konnte erst am späten Mittwochnachmittag wieder zwischen Hvalpsund-Sundsøre gefahren werden.
Nach einem Tag im Limfjord – mit großer Aufmerksamkeit von Presse und Menschen in der Umgebung – und nicht zuletzt nach viel Arbeit von Bergungs- und Rettungskräften wurde der versunkene Lastwagen an Land gehoben.
„Es kommt nicht jeden Tag vor, dass ein Auto ins Wasser fällt, daher ist es ein bisschen ungewöhnlich, würde ich sagen“, hieß es am Dienstag von Benny Nielsen, dem Spediteur bei der Spedition Fredsø, zu TV2 NORD.
Bei dem Unfall wurde glücklicherweise niemand verletzt. Wer die Verantwortung für den Unfall am Dienstag trägt, ist noch unklar – wie es ebenso unklar ist, wann die Fähre „Mary“ wieder in Fahrt gebracht werden kann.
Quelle TV NORD – übersetzt und veröffentlicht von
Gü Schwarz – 28.10.2021
Fotos: TV NORD