(Glasgow) – Die schwedische Klimaaktivistin ist ohne große Erwartungen und Hoffnungen in der Gastgeberstadt des COP26-Klimagipfels angekommen. Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist am Samstagabend mit dem Zug von London nach Glasgow gekommen, wo der 26. UN Klimagipfel COP26 vom 31. Oktober bis 12. November 2021 stattfindet.

„Endlich in Glasgow zur COP26! Und danke für den herzlichen Empfang“, twitterte die 18-jährige Thunberg, die von einer großen Gruppe von Aktivisten empfangen wurde und von der Polizei vom Hauptbahnhof in der schottischen Metropolregion eskortiert werden musste. Das schreibt die Nachrichtenagentur dpa.

Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Gipfel um ein Jahr verschoben, nun ist es an der Zeit, Bilanz über das Pariser Abkommen von 2015 zu ziehen. Es gibt weit verbreitete Erwartungen, dass die Länder der Welt ihre Klimaanstrengungen bei dem Treffen, das am Sonntag beginnt und am 12. November endet, verstärken werden, aber diese Erwartungen werden von Greta Thunberg nicht geteilt.

„Diese COP wird in ihrer jetzigen Form keine wesentlichen Änderungen mit sich bringen. Wir werden weiter Druck machen müssen“, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP bei einem Klimakonzert in Stockholm Mitte Oktober. „Meine Hoffnung ist natürlich, dass wir plötzlich erkennen, dass wir vor einer existenziellen Krise stehen und entsprechend handeln“, sagte sie.

Foto: Yves Herman

Thunberg hatte am Freitag an einer Demonstration vor der Zentrale der Bank Standard Charter in London teilgenommen, wo sie zusammen mit anderen Aktivisten gegen die Unterstützung des globalen Finanzsystems beim Einsatz fossiler Brennstoffe protestiert hat.

In Glasgow sollen Aktivisten aus aller Welt in so großer Zahl auftauchen, dass es Chaos auslösen könnte. Die Veranstalter rechnen laut der Zeitung Daily Mail damit, dass am Freitag bis zu 100.000 Menschen an einer Demonstration teilnehmen werden. Die Demonstranten werden die Staats- und Regierungschefs der Welt auffordern, weitere Schritte zu unternehmen, um zu verhindern, dass die globalen Temperaturen bis zum Jahr 2100 um mehr als 1,5 Grad gegenüber der Zeit bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts steigen.

Mehr als 100 Staats- und Regierungschefs, darunter der Premierminister des Vereinigten Königreichs Boris Johnson und der Präsident der Vereinigten Staaten Joe Biden, werden zu dem Gipfel erwartet, der als entscheidend im Kampf gegen den Klimawandel gilt.

Johnson sagte am Samstag, dass die COP26 „der Moment der Wahrheit für die Welt“ werden könnte, in einem Appell an andere politische Führer, Entscheidungen zu treffen, die dem Klimawandel entgegenwirken können.

Quelle: TV2 – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 31.10.2021

Foto: TV2