(Skagen) – In Skagen ist seit Montag ein russisches Forschungsschiff an die Kette gelegtworden, schreibt die russische Botschaft auf Facebook.

Auf Facebook schreibt die russische Botschaft in København, das Forschungsschiff sei am Montag festgenommen worden, als es in Skagen Treibstoff übernehmen wollte. Sie schreiben auch, dass einige Schiffsdokumente an Bord beschlagnahmt wurden.

Das dänische Außenministerium bestätigt gegenüber TV2, dass der Fall bekannt ist und es mit der russischen Botschaft in Kontakt steht.

An Bord des Schiffes „Akademik Ioffe“ befinden sich laut Reuters unter Berufung auf die russische Nachrichtenagentur Ria 61 Menschen. Nach Angaben der russischen Botschaft handelt es sich dabei um ein Forschungsschiff des Forschungsinstituts Shirshov für Ozeanologie.

„Akademik Ioffe“ – Das Schiff gehört zum Institut für Ozeanologie, P.P. Shirskov, von der Russischen Akademie der Wissenschaften

Das Festhalten des Schiffes ist auf Antrag eines Dritten im Zusammenhang mit früheren Einsätzen des Schiffes erfolgt. Ein Attaché der russischen Botschaft teilte der Nachrichtenagentur Tass mit, dass die Klage von der kanadischen Firma One Ocean Expeditions stammt. Das Unternehmen teilte 2019 mit, dass es Anfang der 2010er Jahre damit begonnen habe, das Schiff für Passagierreisen zu chartern. „Plötzlich und unerwartet“ wurde es jedoch 2019 den Passagieren entzogen.

One Ocean Expeditions wertet es als Vertragsbruch. Am Donnerstag zuvor schrieb TV2 NORD, dass ein russisches Kriegsschiff in Skagen eingetroffen sei und bei ausgeschaltetem Licht um das Forschungsschiff herumtrieb. Die Medien verwiesen auch auf die Überwachungswebsite Marinetraffic, auf der noch am späten Donnerstagabend offenbar wird, dass sich ein russisches Kriegsschiff in Skagen befinden soll.

Trotzdem bestreitet die dänische Marine gegenüber TV2, dass in der Nacht zum Donnerstag tatsächlich ein russisches Kriegsschiff in Skagen war. „Es ist nichts, worauf wir uns im Grunde mehr beziehen. Es gibt kein Kriegsschiff und wir haben unsere Bereitschaft nicht erhöht. Wir halten den Fall für eine zivilrechtliche Angelegenheit“, sagt Christer Haven, Pressereferent bei der Marine.

Die Marine will nicht spekulieren, warum das Kriegsschiff auf dem Bild zu sehen ist, betont aber, dass sie die dänischen Gewässer unter Kontrolle hat und sich keine russischen Schiffe in der Gegend befinden.

Quelle: TV2 – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 05.11.2921

Foto: TV2