Historisches Frachtschiff von Europas besten Bootsbauern in Holbæk renoviert
(Holbæk) – Bootsbauer aus fast ganz Europa sind derzeit im Hafen von Holbæk versammelt, wo sie mit der gründlichen Renovierung eines alten Holzschiffes auf Hochtouren arbeiten. So hört man Sägen und Klopfen im Hafen von Holbæk, wo das große Holzschiff „Hawila“ einer großen Renovierung unterzogen wird.
Seit Anfang des Jahres arbeiten ehrenamtliche Enthusiasten an dem umfassenden Projekt. Die „Hawila“ braucht nach vielen Jahren auf See eine liebevolle Hand und segelt seit 2017 nicht mehr. „Das Schiff ist in Arbeit, wir sind mit vielen Dingen in vollem Gange beschäftigt, unter anderem mit dem Zuschneiden von Holz für neue Spanten. Für das Boot ist Johan Beck ehrenamtlicher Koordinator und Vorstandsmitglied bei dem „Hawila“-Förderverein.
Menschen aus ganz Europa helfen bei dem Projekt. Derzeit sind zwanzig Freiwillige aus neun verschiedenen Nationalitäten dabei, den Rumpf des Holzschiffes abzureißen und wieder aufzubauen. „Es ist wirklich interessant, Teil des Projekts zu sein, weil es viele verschiedene Leute gibt. Es sind viele Bootsbauer, aber auch Menschen ohne Ausbildung, die hier das Handwerk erlernen wollen. Wir leben zusammen und lernen voneinander, das ist wirklich interessant“, sagt Tom Lamoureux, der ehrenamtlich an der „Hawila“ arbeitet.
Jasmine Jolliog, die ebenfalls ehrenamtlich tätig ist, stimmt zu. „Ich mag, dass es eine Mischung aus verschiedenen Welten und Menschen aus ganz Europa ist und wir alle die gleiche Mission haben“, sagt sie.
In letzter Zeit hat das „Hawila“-Projekt einige der weltbesten Bootsbauer an Bord geholt, denn auf dem Platz daneben im Hafen von Holbæk liegt das Schiff „Swallow“, wo die Crew das Schiff selbst gebaut hat und nun bei der „Hawila“ mithilft.
„Sie haben langjährige Erfahrung im Schiffbau und kennen sich einfach aus, und es ist wirklich eine große Hilfe für uns, dass sie hierher kommen und uns helfen und fanleiten“, sagt Johan Beck und fährt fort: „Es würde viel länger dauern und es wäre nicht so gut, wenn sie nicht hier wären. Sie haben die richtigen Fähigkeiten, die wir brauchen.“
Die Freiwilligen von der „Hawila“ gehen davon aus, dass das Schiff bis Dezember nächsten Jahres fbereit sein wird, den Atlantik zu überqueren. Die „Hawila“ ist ein norwegischer 32 Meter lange Zweimastschoner aus dem Jahr 1935.
Das Schiff wurde bis Ende der 1950er Jahre als Eisfrachtschiff zwischen Norwegen und Schweden eingesetzt. Nach dem Konkurs der Eisdiele lag das Schiff bis 1979 in einem schwedischen Hafen. Später wurde es von einer Gruppe junger Lehrer aus dem schwedischen Öckerö zu einem Segelschulschiff umgebaut und begann bis 2008 mit Schulkindern zu segeln. Die „Hawila“ wurde dann an einen privaten Eigentümer verkauft, der das Schiff als Sportboot für kurze Fahrten in der Ostsee nutzte.
Que1le: TV2 ØST – übersetzt und bearbeitet von
Günter Schwarz – 19.11.2021
Foto: TV2 ØST