„Wahrscheinlich ist er krank“, sagt ein Experte. Der Wal, der im flachen Wasser vor dem Haslevgaarde-Strand im Mariagerfjord liegt, hat sich seit Donnerstag nicht viel bewegt. Das Meeressäugetier hat das Gewässer in Nordjylland (Nordjütland) besucht, nämlich ein fünf Meter langer Schwertwal.

„Man hoffte, dass der Wal wieder in tieferes Wasser hinausfinden würde, wenn die Flut in der Nacht zum Donnerstag ihm mehr Bewegungsfreiheit verschaffte. Aber es ist nicht passiert“, sagt Bo Gregersen, Direktor des Lille Vildmosecentret, der sich jetzt den Wal genauer angeschaut hat. Er konnte sehen, dass das Tier noch atmete. „Aber es ist eine völlig leichte Atmung. Er bewegt sich nicht viel und es gibt einen sehr großen Abstand zwischen den Ausatmungen. Also ist er wohl krank“, schätzt der Direktor vom Lille Vildmosecentret.

Erwarten sie keine Rettungsaktion. Der Schwertwal befindet sich etwa 600 Meter von der Küste vor Haslevgaarde Strand zwischen Øster Hurup und Als, einem flachen Gebiet. Es sollte jedoch genügend Platz haben, um wegzuschwimmen, wenn er wollte. Daher glaubt Bo Gregersen, dass er gekommen ist, um seine Tage im flachen Wasser zu beenden.

„Wenn ein großes Raubtier wie der Schwertwal hier still liegt, auch wenn die Menschen ihm ziemlich nahe kommen, ist er so krank, dass er nicht mehr fort kommt. Es geht nur daum, der Natur ihren Lauf zu lassen“, heißt es in der Einschätzung. Und deshalb, so Bo Gregersen, nützt es nichts, eine Rettungsaktion zu starten. – „Das wird das Tier zu sehr stressen“, sagt er.

Im letzten Jahr wurden mehrere Schwertwale, die auch als Orkas oder Killerwale bezeichnet werden, in kleinen Familiengruppen rund um Skagen gesichtet. „Hierhin kommen sie bis zu zehn im Schwarm, um unter anderem Schweinswale und Robben zu jagen“, sagt der Direktor aus Lille Vildmose.

Aber weiter unten an der Küste sind die schwarz-weißen Riesen noch ein seltenerer Anblick. Hier ist es 31 Jahre her, dass zuletzt ein Schwertwal gesichtet wurde. Es hatte sich in Randers Fjord niedergelassen, war aber so krank, dass er dort sein Leben beendete.

Daher ist Bo Gregersen sehr daran interessiert, mit einer Autopsie des Killerwals und seine Krankheit nach seinem Tod klüger zu werden. „Es ist schlimm, dass er krank ist. Aber dass es weiter unten im Kattegat Orkas gibt, finde ich persönlich toll“, resümiert er.

Das Naturstyrelsen, Søfart -og fiskerimuseet (Naturbehörde, Schifffahrts- und Fischereimuseum) in Esbjerg ist sich der Sache bewusst und hat das Tier ständig im Auge.

Bo Gregersen erklärt mehr über den Zustand des Wals.

Quelle TV NORD – übersetzt und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 19.11.2021

Fotos: TV NORD