(Silkeborg) – An diesem Wochenende hatte die Kirche von Silkeborg ungebetene Gäste, die im Kinderbereich der Kirche offenbar eine wilde Party veranstaltet haben. Es war kein einladender Anblick, den die Mitarbeiter der Kirche Silkeborg am Samstagnachmittag beim Betreten des Gebäudes erlebten. Jemand hatte im Kirchenraum eine Party abgehalten und die Täter hatten unter anderem Soda im Taufbecken gelassen und auf den Boden gepinkelt.

„Es ist reichlich Dreck, um es ganz offen auszudrücken“, sagt der Vorsitzende des Kirchengemeinderats der Silkeborger Kirche, Finn Rindom Madsen. „So etwas macht man einfach nicht“, fügt er hinzu.

Laut Polizei fanden zwei Gemeinderatsmitglieder am Samstagabend gegen 20:00 Uhr mehrere kleine leere Wodka- und Limonadenflaschen im Kirchenraum. Auch hatte jemand versucht, den verschlossenen Flügel der Kirche aufzubrechen, und der Kirchenraum war in mehrfacher Hinsicht davon geprägt, dass eine Party stattgefunden hatte.

„Im Taufraum war etwas auf dem Boden, das wie Urin aussah, und dann wurde Soda in das Taufbecken gegossen“, bestätigt Polizeikommissar Lasse Ivanøe von der örtlichen Polizei in Silkeborg.

BILD: Silkeborg-Kirche-a – „So etwas macht man einfach nicht“, sagt der Vorsitzende des Kirchengemeinderats in der Silkeborger Kirche. Foto: Morten Thomsen, TV MIDTVEST

Der Vorsitzende des Gemeinderats ist überzeugt, dass es sich um Jugendliche handelt, die eine Grenze überschritten haben. Er sagt, die Episode vom Wochenende im Kirchenraum sei nur die neueste in einer Reihe von früheren Vorfällen.

„Wir haben seit einiger Zeit beobachtet, dass wir beim Betreten der Kirche leere Flaschen und Bonbonpapier herumliegen sahen. Es war einges geschehen und so. aber es war kleiner als dieses. Das ist jetzt der Tropfen, der die Tasse zum Überlaufen bringt. Die Kirche wird als eine Art warmer Raum von jungen Leuten genutzt, die eine Party feiern möchten“, sagt Finn Rindum Madsen. Daher beschloss er, den Fall der Polizei zu melden, nachdem er nach den Erkenntnissen vom Wochenende mit den Mitarbeitern gesprochen hatte. „Für die Mitarbeiter der Kirche sei es unsicher, dass sie nicht wissen, worauf sie hinauswollen, wenn es schon länger keine Mitarbeiter mehr gibt“, fügt er hinzu.

Die Kirche Silkeborg liegt zentral in der Stadt.

Bisher hat die Polizei nicht viele Hinweise, denen sie in dem Fall folgen kann. „Es gab eine einzige Angabe eines Bürgers, der drei junge Leute mit Kapuzen gesehen hat, die er beim Verlassen der Kirche gesehen hat“, sagt Lasse Ivanøe.

Die Polizei wird nun untersuchen, ob es Überwachungsaufnahmen rund um die Kirche gibt. „Es ist in unmittelbarer Nähe vom Torvet (Markt), es kann also Kameras geben, die aber eigentlich nicht filmen dürfen, daher sind die Chancen möglicherweise nicht so gut“ sagt der Polizeikommissar.

Der Kirchengemeinderat diskutiert nun, ob in der Kirche etwas geändert werden soll. „Es gibt einen Grund, warum die Kirche geöffnet ist, obwohl keine Mitarbeiter darin sind. Oft kommen Leute und verbringen eine ruhige Zeit zur Besinnung allein in der Kirche“, sagt Finn Rindum Madsen.

Er sagt, es sei jetzt ein Thema der Diskussion, ob die Kirche komplett verschlossen werden soll, wenn niemand darin ist. „Es kann alles möglich sein, von Schutzvorrichtungen bis hin zu Verriegelungen. Aber es wird ziemlich traurig sein, solche Mittel in Anspruch nehmen zu müssen“, sagt der Kirchengemeinderatsvorsitzende.

Die Polizei möchte Kontakt zu Zeugen aufnehmen, die am Samstagnachmittag zwischen 13:00 und 17:00 Uhr Personen in oder auf dem Weg aus der Kirche gesehen haben könnten. Zeugen können sich unter der Telefonnummer 114 an die Polizei wenden.

Quelle TV MIDTVEST – überarbeitet und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 22.11.2021

Fotos: TV MIDTVEST