(Rønde) – Ein Natur-Nationalpark in Syddjurs kann dazu führen, dass die Bregnet-Kirche mit einem Elektrozaun eingezäunt werden muss. Das sind vielleicht die düsteren Aussichten für Pfarrer Jørgen Gleerup und die Bregnet-Kirche etwas außerhalb von Rønde in Syddjurs.

Carsten Skivild vom Bezirksrat Rønde zeigt, wo der Zaun geplant ist. Die Kirche liegt direkt zwischen den Wäldern von Kalø, einem von 21 Gebieten, die als mögliche Natur-Nationalparks ausgewiesen wurden, wobei bis zu 10 ausgewählt werden müssen.

Wenn die Kalø-Wälder zu einem Natur-Nationalpark werden, wird das Gebiet von Elektrozäunen umgeben, damit wilde Tiere durch das Gebiet streifen können. Es wird auch bedeuten, dass Zäune um die Bregnet-Kirke herum gebaut werden, die bereits seit 1.000 Jahren dort steht. „Und das wäre katastrophal“, sagt Pfarrer der Kirche, Jørgen Gleerup.

Die Karte zeigt, wo der Naturpark liegen kann – und wo die Kirche wäre. Das gesamte Areal würde mit Zäunen umzäunt sein, sowie ein separater Zaun um das Kirchengelände.

„Wir konnen uns nicht vorstellen, dass wir die Kirche hätten einzäunen sollen. Es steht im Widerspruch dazu, eine Kirche zu sein, die in Kontakt mit Menschen steht. Man stelle sich vor, Sie verabschieden sich von einem Familienmitglied, das mit einem Leichenwagen weggefahren werden muss, und plötzlich sind da vier Bullen, an denen Sie nicht vorbeikommen“, sagt Jørgen Gleerup zu TV2 ØSTJYLLAND.

Nach Angaben des Pfarrers befindet sich die Bregnet-Kirche seit 1.000 Jahren an ihrem jetzigen Standort. Und das trägt dazu bei, sie zu einem historischen Wahrzeichen in der Gegend zu machen. „Sie ist seit vielen Jahren ein wichtiger Teil der Kultur und kann mit der schönen Natur spielen. Wir arbeiten mit größter Freude und Mühe und können uns keinen besseren Ort vorstellen“, sagt Jørgen Gleerup.

Jørgen Gleerup ist seit 31 Jahren Pastor in der Bregnet Kirke. Im Mai nächsten Jahres soll er in den Ruhestand gehen, das ändert aber nichts daran, dass er von der Situation um den möglichen Natur-Nationalpark emotional betroffen ist. „Es macht mich wirklich traurig. Das Christentum hat mit Freiheit zu tun, und dann wird man die Kirche buchstäblich einzäunen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich durch einen Zaun gehen muss, um zur Kirche zu kommen“sagt er.

Er sagt, nicht nur ihm zuliebe, sondern von allen Bürgern der Gegend solle die Idee eines Natur-Nationalparks fallengelassen werden. „Nicht nur ich. Viele sind Menschen, die seit Generationen mit den besten und schwierigsten Erfahrungen ihres Lebens hierher kommen“, sagt der Pfarrer.

Über den Standort der Natur-Nationalparks soll noch in diesem Jahr entschieden werden. Jørgen Gleerup war zuvor an der Einreichung eines Protestschreibens an Umweltministerin Lea Wermelin (Socialdemokraterne) beteiligt. Er hofft, dass er von ihr in den Wäldern von Kalø besucht wird, bevor die Entscheidung fällt. „Ich hoffe, dass die Umweltministerin den Bischof von Aarhus besucht, dass wir ihr in die Augen sehen dürfen. Und sie wird feststellen, dass man so etwas nicht überall machen kann“, sagt er.

Am Dienstag war TV2 ØSTJYLLAND in Kontakt mit der Naturstyrelsen (Naturbehörde) bezüglich eines möglichen Natur-Nationalparks in den Kaløskovene (Kaløwäldern). Die Naturstyrelsen hat sich wie folgt geäußert: „Es ist noch zu früh zu sagen, ob es in Kaløskovene einen Natur-Nationalpark geben wird. Mehr über den möglichen Natur-Nationalpark in Kaløskovene erfahren Sie später.

Die Naturstyrelsen hat auf 21 mögliche Natur-Nationalparks hingewiesen, von denen bis zu 10 Realität werden sollen. Einer der Orte auf dem Reißbrett ist Kaløskovene in Syddjurs – etwas, das die Einheimischen wütend macht.

Quelle: TV2 ØSTJYLLAND – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 04.12.2021

Fotos: TV2 ØSTJYLLAND