Das Statens Serum Institut mit düsterer Prognose – erwartet bis zu 45.000 Infizierte täglich
Das Corona-Infektionsgeschehen in Dänemark droht außer Kontrolle zu geraten, was dazu führte, das die Statsministerin Mette Frederiksen (Socialdemokraterne) am Freitag erhebliche Corona-Beschränkungen über das Land erließ, die am morgigen 4. Adventssonntag in Kraft treten. Bei einer Gesamtbevölkerung Dänemarks von ca 5,84 Mio. Einwohner meldete das Land am Donnerstag 9.999 Neuinfizierte und am gestrigen Freitag waren es 11.394! Deutschland erklärte das Königreich am Freitag zusammen mit Frankreich, Andorra und dem Libanon zum Hochrisikogebiet, was zur Konsequenz hat, dass alle Reisenden, die aus den Ländern in Deutschland einreisen, zunächst einmal in Quarantäne gehen müssen.
Die Zahl der Corona-Infizierten hängt unter anderem vom Grad der Immunität gegen die neue Omikron-Variante des Coronavirus ab. Das Statens Serum Institut (SSI) geht davon aus, dass die Zahl der Infizierten und Neuaufnahmen in Krankenhäuser zum Jahreswechsel ansteigen wird.
Laut dem SSI schwankt die tägliche Ansteckungsrate am Heiligabend zwischen 9.000 und bis zu 45.000 Menschen. Das zeigen neue Modellrechnungen der Expertengruppe für Mathematische Modellierung, schreibt SSI in einem Bericht.
Die Entwicklung der Omicron-Variante in der dänischen Gesellschaft und damit den Berechnungen ist jedoch mit großeb Unsicherheiten verbunden. Erst vor drei Wochen wurde die Omikron-Variante erstmals in Dänemark entdeckt. Und so gab es in Dänemark nur einen kurzen Zeitraum ausreichender Datenerhebung. Die Zahl der Infizierten und Neuaufnahmen hängt laut SSI unter anderem vom Grad der nachlassenden Immunität bei der Omikron-Variante und dem allgemeinen Verhalten der Dänen ab
Darüber hinaus hebt das SSI die folgenden Faktoren hervor, die die Prognosen alle unsicher machen: „Wie gut sind geimpfte und nachgeimpfte Personen vor einer Ansteckung und einem Krankenhausaufenthalt geschützt? Wie ansteckend ist die Omikron-Variante im Vergleich zur Delta-Variante und ob eine Infektion mit der Omikron-Variante ein größeres oder geringeres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf als die Delta-Variante birgt?“
Um wie viel mehr ist die Omikron-Variante in der Lage, eine Reinfektion zu verursachen?“ Die vielen Infektionsfälle am 24. Dezember könnte zu 120 bis 250 täglichen Krankenhausneuaufnahmen führen. Dieses ist der Fall, wenn die Omikron-Variante das gleiche Aufnahmerisiko wie die Delta-Variante hat.
„Bei der Omikron-Variante bestehen noch große Unsicherheiten bezüglich des Zulassungsrisikos. Und es gibr Hinweise darauf, dass die Variante weniger gravierend sei, sagt Camilla Holten Møller, Leiterin der Expertengruppe beim SSI.
Daher hat das SSI auch Berechnungen angestellt, ob die Omikron-Variante halb so seriös ist wie die Delta-Variante. „Wenn es der Fall ist, freuen wir uns bei den Modellen über tägliche Neuzugänge an Heiligabend in der Größenordnung von 120-190“, sagt Camilla Holten Møller. Im Vergleich dazu wurden am Samstag insgesamt 126 Neuaufnahmen mit Covid-19 registriert.
Die Expertengruppe des SSI hat insgesamt acht verschiedene Szenarien zu Infektionsraten und Neuzulassungen durch die Omikron-Variante berechnet. Die Expertengruppe ist zu dem Ergebnis gekommen, dass alle Outcomes zu steigenden Infektionsraten und Neuaufnahmen führen.
Quelle TV NORD – übersetzt und veröffentlicht von
Günter Schwarz – 18.12.2021
Foto: Archivbild